BERLIN. Die SPD ist bei der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus klar stärkste Partei geworden. Die Sozialdemokraten kamen unter dem Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit auf 28,3 Prozent, mußten aber im Vergleich zur vergangenen Wahl Verluste hinnehmen (Minus 2,5 Prozent).
Zweitstärkste Kraft wurde die CDU mit ihrem Spitzenkandidaten Frank Henkel. Die Christdemokraten verbesserten sich um 2,1 Prozentpunkt auf 23,4 Prozent.
Die Grünen verzeichneten deutliche Gewinne (Plus 4,5 Prozentpunkte) und kamen auf 17,6 Prozent. Die Linkspartei mußte wie die SPD Verluste hinnehmen und kam auf 11,7 Prozent (Minus 1,7 Prozent). Die FDP scheiterte mit 1,8 Prozent an der Fünf-Prozent-Hürde und flog nach Bremen, Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz und Mecklenburg-Vorpommern zum fünften Mal in diesem Jahr aus einem Landesparlament.
Piraten schaffen Sprung ins Abgeordnetenhaus
Erstmals im Berliner Abgeordnetenhaus vertreten ist die Piratenpartei mit 9,5 Prozent. Es ist der erste Einzug der Partei in ein Landesparlament. Die übrigen Parteien kamen auf 7,4 Prozent. Darunter auch die Bürgerbewegung Pro Deutschland mit 1,3 und die Freiheit mit 1,0 Prozent.
Damit verfügt die bisherige rot-rote Berliner Landesregierung über keine Mehrheit mehr. Rechnerisch könnte Klaus Wowereit aber sowohl mit den Grünen als auch mit der CDU regieren. Auch ein Bündnis aus SPD, Linkspartei und Piraten wäre möglich. Die Wahlbeteiligung lag bei 59,5 Prozent.(krk/ho)
Vorläufiges amtliches Ergebnis: (Wahlergebnis 2006)
SPD: 28,3 Prozent (30,8)
CDU: 23,4 Prozent (21,3)
Linkspartei: 11,7 Prozent (13,4)
Grüne: 17,6 Prozent (13,1)
FDP: 1,8 Prozent (7,6)
Piraten: 8,9 Prozent (–)
Sonstige Parteien insgesamt: 8,3 Prozent
Pro Deutschland: 1,2 Prozent (–)
Die Freiheit: 1,0 Prozent (–)
Tierschutzpartei: 1,5 Prozent (0,8)
NPD: 2,1 Prozent (2,6)
Die Konservativen: 0,2 Prozent (–)
DKP: 0,2 Prozent (0,2)