BERLIN. Lesbische Fußballspielerinnen nehmen laut Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) eine „wichtige Vorreiterrolle“ bei der Bekämpfung homosexuellenfeindlicher Einstellungen unter Fußballfans ein. Gegenüber dem Focus sagte sie: „Aus meiner Kenntnis und durch meine Kontakte zur Frauenfußball-Nationalelf habe ich das Gefühl gewonnen, daß es inzwischen bei den Spielerinnen einen großen Stolz darüber gibt, gerade auch mit kritischen Themen wie Homosexualität unverkrampfter umzugehen als männliche Spieler.“
Kritik an Fans
Schröder, die auch schon persönlich an der Homosexuellen-Parade Christopher Street Day teilgenommen hat, äußerte Kritik an den Fanszenen, wo es „sehr seltsame Vorurteile“ gäbe. Deswegen sei ein offenes Bekenntnis eines homosexuellen Spielers zu seiner Neigung „vielleicht noch schwieriger“ als für eine lesbische Spielerin.
Hintergrund ist der Kampf gegen angebliche Homophobie im Fußball unter der Führung vom Präsidenten des Deutschen Fußballbundes (DFB) Theo Zwanziger. Vor einem Jahr bot der Sportfunktionär schwulen Fußballern in einer Rede vor homosexuellen Funktionären Hilfe beim Offenbaren ihrer Neigung an. Die Süddeutsche Zeitung schrieb damals: „Zwanziger hofft auf ein Coming-out eines aktiven Profis – und die davon ausgehende Signalwirkung.“
Diese Suche ist jedoch bislang erfolglos geblieben. (rg)