BERLIN. Die Linkspartei hat Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) eine indirekte Mitschuld am Überfall auf das Hauptquartier der Vereinten Nationen (VN) in Mazar-i-Sharif gegeben.
Parteivorstandsmitglied Christine Buchholz sagte, die Koranverbrennung in Florida weise auf eine Islamfeindlichkeit im Westen hin, die auch vom Innenminister geschürt werde. Sie sei eine „Warnung, nicht weiter Öl ins Feuer zu gießen und aufzuhören, islamfeindlichen und rassistischen Gruppierungen im Westen Vorschub zu leisten“. Bei dem Angriff waren sieben VN Mitarbeiter getötet worden, zwei davon wurden enthauptet.
„Kultur des Friedens“ statt „Kampf der Kulturen“
Der wirkliche Hintergrund der „Ausschreitungen“ sei der verbreitete Unmut über die Besetzung Afghanistans und die Präsenz der NATO im Land. „Statt eines Kampfes der Kulturen brauchen wir eine Kultur des Friedens, der Religionsfreiheit und der Solidarität“, forderte Buchholz. Ein Bundeswehrabzug aus dem Land sei daher überfällig.
Die Linken-Politikerin steht im Verdacht, Sympathien für die islamischen Terrororganisationen Hamas und Hisbollah zu haben. Beim Besuch des israelischen Staatspräsidenten Schimon Peres war Buchholz eine von drei Linken-Abgeordneten, die sich nach dessen Rede demonstrativ nicht erhoben hatte. (ho)