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Geschichtspolitik: Unbekannte überkleben Straßenschilder in Berlin

Geschichtspolitik: Unbekannte überkleben Straßenschilder in Berlin

Geschichtspolitik: Unbekannte überkleben Straßenschilder in Berlin

lumumbaplatz
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Geschichtspolitik
 

Unbekannte überkleben Straßenschilder in Berlin

Unbekannte haben mit einer illegalen „Umbenennung“ der Straßenschilder im Berliner Stadtteil Wedding auf angebliche Verbrechen in der deutschen Kolonialzeit aufmerksam gemacht. Die eigentlichen Straßennamen im Afrikanischen Viertel wurden durch Phantasienamen überklebt.
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Patrice Lumumba statt Gustav Nachtigal Foto: Indymedia

BERLIN. Unbekannte haben mit einer illegalen „Umbenennung“ der Straßenschilder im Berliner Stadtteil Wedding auf angebliche Verbrechen in der deutschen Kolonialzeit aufmerksam gemacht. Die eigentlichen Straßennamen im Afrikanischen Viertel wurden durch Phantasienamen auf selbstgemachten Papierschildern überklebt.

So wurde bei dieser Aktion in der Nacht zum Dienstag aus der Swakopmunder Straße die Bantu-Biko-Straße (südafrikanischer Anti-Apartheids-Aktivist). Der Nachtigalplatz wurde nach dem früheren sozialistischen Premierminister des Kongo Patrice Lumumba benannt. Aus der Otawistraße machten die mutmaßlich linksradikalen Aktivisten die Lilian-Ngoyi-Straße (erste Frau im ANC-Vorstand).

Bekennerschreiben auf Indymedia

Mit zusätzlichen Plakaten und Schmierereien wurden zudem die „Verbrechen der Besatzungsmacht“ während der deutschen Kolonialzeit thematisiert. Die anonymen Aktivisten wenden sich in ihrem Bekennerschreiben gegen die „brutale Kolonisierung“. 

Eine Gruppe mit dem Namen „Zu deutsch zum kritisch sein“ teilte auf der linksradikalen Webseite Indymedia mit: „Die Namen stehen dabei symbolisch für alle Menschen, die unter der täglichen Unterdrückung und Ausbeutung leiden, litten und weiter leiden werden.“

Nach Polizeiangaben hat es so einen Vorfall im Wedding noch nicht gegeben. Hintergrund der „Straßenumbenennungen“ und der wilden Plakataktion ist der Kampf gegen Straßennamen, die an die deutsche Kolonialgeschichte erinnern. Immer wieder werden Umbenennungen von linken Parteien initiiert – zuletzt wurde 2009 das Groebenufer in Berlin-Kreuzberg in May-Ayim-Ufer umgetauft.

Zudem gibt es die Wanderausstellung „freedom roads!“, die von der linksradikalen Antonio-Amadeu-Stiftung gesponsert wird und bis Oktober in der SPD-Zentrale in Berlin-Wedding gezeigt worden ist. Sie richtet sich gezielt gegen genau jene Straßen, die nun vorübergehend „umbenannt“ worden sind. (rg)

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