HAMBURG. Die Hamburger Polizei hat auf die anhaltende Serie von Brandanschlägen auf Fahrzeuge mit der Einrichtung einer Sonderkommission reagiert. Nach einem Bericht der Bild-Zeitung beschäftigen sich seit Dienstag rund 15 Beamte ausschließlich mit der Brandserie.
Hintergrund ist der jüngste Brandanschlag, bei dem am frühen Dienstagmorgen sechs Fahrzeuge im Stadtteil Hummelsbüttel angezündet worden waren, darunter ein BMW und zwei Mercedes Benz. Drei der in Brand gesteckten Autos standen unter Carports, die durch die Flammen schwer beschädigt wurden.
„Hier spielen Hirnlose mit dem Leben unserer Bürger“
Durch die Hitzeentwicklungen barsten bei einem angrenzenden Einfamilienhaus zwei Fensterscheiben, eines in einem Kinderzimmer. Der Feuerwehr gelang es, ein Übergreifen der Flammen auf die Wohnhäuser zu verhindern.
Innensenator Christoph Ahlhaus (CDU) zeigte sich vom Ausmaß der Anschläge erschreckt. Diese hätten eine neue Qualität, sagte er: „Hier spielen Hirnlose mit dem Leben unserer Bürger.“
Als Reaktion auf die Brandserie soll neben der eingesetzten Sonderkommission nun auch eine Hundertschaft in Zivil in den gefährdeten Vierteln auf Streife gehen. Außerdem will die Polizei verstärkt mit Taxi- und Busfahrern zusammenarbeiten.
Berlin lehnt Sonderkommission bislang ab
Bei mehreren Brandanschlägen der vergangenen Wochen hat die Polizei einen politischen Hintergrund bislang verneint, obwohl vorrangig teure Autos in besseren Wohngegenden betroffen waren. Es gebe jedoch keine Bekennerschreiben, die auf eine politisch motivierte Tat schließen ließen, so die Polizei.
In Berlin, wo ebenfalls eine Serie von Brandanschlägen seit über einem Jahr für Unsicherheit sorgt, haben Senat und Polizeiführung bislang das Einsetzen einer Sonderkommission abgelehnt. Seitens der Opposition war dies mehrfach gefordert worden. (krk)