LEIPZIG. Vier Familien von Asylantragstellern haben die Frauenkirche im sächsischen Grimma besetzt. Die aus Vorderasien und dem Nahen Osten stammenden Familien mit zehn Kindern sind mit der bisherigen Gemeinschaftsunterkunft unzufrieden und fordern eigene Wohnungen. „Bis zur Gemeinschaftsküche sind es mehr als fünfzehn Meter zu laufen“, empört sich einer der Familienväter gegenüber dem MDR.
Allerdings wurde dem Fernsehsender „aus Angst vor rechtsradikalen Angriffen“ nicht gestattet, die Zustände im Heim zu zeigen. Bei zwei Familien wurde der Antrag auf Asyl bereits abgelehnt, eine Abschiebung würde allerdings nicht bevorstehen, sagte die zuständige Behörde dem MDR. Das Asylantragsverfahren der anderen Familien hängt noch in der Schwebe. Zwei Familien haben bereits Antrag auf eine eigene Unterkunft gestellt.
Landratsamt weist Vorwürfe zurück
Der Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde, Christian Behr, zeigte Verständnis. Er sei im Gespräch mit den Familien und den Behörden und habe zudem die Ausländerbeauftragte des Freistaates informiert.
Eine Verantwortung wies die Ausländerbehörde allerdings bereits von sich: „Beschweren können sich die Bewohner höchstens untereinander, wenn sie die Küche oder die Dusche verlassen und sich darauf verlassen, der nächste macht dann schon sauber“, sagte Dietmar Dathe vom Landratsamt dem Sender. (FA)