SCHWERIN. Die Evangelische Kirche Mecklenburg will Rechtsextreme nicht prinzipiell ausschließen. Das sagte der Oberkirchenrat der evangelischen Kirche Mecklenburgs, Andreas Flade, der Deutschen Presse-Agentur (dpa).
Die evangelische Kirche sei für alle da und wolle Menschen mit verkehrten Ansichten lieber von diesen abbringen. Ein Gottesdienstverbot für Rechtsextremisten schließe er daher aus. Etwas anderes sei es allerdings, wenn sich Rechtsextremisten zur Wahl als Gemeindekirchenrat stellten.
Ein Mitarbeiter der Neubrandenburger Kirchenverwaltung sei 2006 beispielsweise entlassen worden, da er für die Republikaner kandidiert hatte, wie Flade gegenüber der Schweriner Volkszeitung sagte.
In Niedersachsen hatte die evangelische Kirche zudem vor kurzem ein Vorstandsmitglied einer Kirchengemeinde entlassen, weil dieser für die NPD im Gemeinderat sitzt.
Die NPD aber als „Feind“ zu bezeichnen, möchte Flade nicht. „Wir sehen die Rechtsextremisten auch als Menschen“, zitiert die Schweriner Volkszeitung den Oberkirchenrat.
Die Föderation Evangelischer Kirchen in Mitteldeutschland (EKMD) hat 2008 zum „Aktionsjahr gegen Rechtsextremismus“ erklärt.