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Deutscher Marinebund lädt Daschitschew aus

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Laboe
Das Marieneehrenmal in Laboe Foto: Pixelio/Oschie

KIEL. Ein geplanter Vortrag des russischen Historikers Wjatscheslaw Daschitschew ist nach Kritik von SPD und Grünen abgesagt worden. Daschitschew sollte heute auf einer Mitgliederversammlung der Staats- und Wirtschaftspolitischen Vereinigung (SWG) in Kiel sprechen. Dessen Festvortrag zur Eröffnung einer Sonderausstellung im Marine-Ehrenmal in Laboe war gestern in letzter Minute ebenfalls abgesagt worden.

Der Politologe und Historiker Daschitschew, der verschiedenen sowjetischen Führungen als außenpolitischer Berater diente, war vom Kieler Vorstandsmitglied der CDU-Ratsfraktion Stephan Ehmke eingeladen worden. Ehmke ist zugleich Regionalleiter der SWG.

Für die Opposition ein gefundenes Fressen: Laut einem Bericht der Kieler Nachrichten forderte die SPD-Fraktionsvorsitzende Cathy Kietzer die CDU-Ratsfraktion auf, sich öffentlich von ihrem Fraktionsvorstandsmitglied zu distanzieren. Der Grünen-Fraktionschef Lutz Oschmann war der Ansicht, „die Aktivitäten Ehmkes in der SWG stellten immer wieder eine Belastung für die schwarz-grüne Kooperation dar“.

Enger Mitarbeiter Gorbatschows

Das Blatt berichtet, Daschitschew werde im Bericht des Hamburger Landesamtes für Verfassungsschutz erwähnt, weil er wiederholt bei rechtsextremistischen Veranstaltungen in Deutschland aufgetreten sei.

Ehmke sagte die nicht-öffentliche Vortrags-Veranstaltung der SWG daraufhin ab. Daschitschews wollte zu „Deutschland und Rußland in Gegenwart und Geschichte“ sprechen. Daschitschew sei Ehmke als maßgebliche Persönlichkeit der russischen Politik sowie als enger Mitarbeiter Michael Gorbatschows bekanntgeworden.

Von möglichen „Verbindungen Daschitschews zu extremistischen Kreisen“ habe er zuvor nichts gewußt. CDU-Fraktionschef Robert Cordes stellte sich hinter seinen Ratsherrn-Kollegen. In zwei Wochen finden in Schleswig-Holstein Kommunalwahlen statt.

„Der Beitrag ist völlig bedenkenlos“

Der Deutsche Marinebund, der den Russen nach Kiel geholt hatte, lud Daschitschew gestern ebenfalls wieder aus. Unmittelbar vor Beginn seines Vortrags zur Eröffnung der Ausstellung über den Schweren Kreuzer „Prinz Eugen“ wurde die Veranstaltung abgesagt. Eine offizielle Begründung wurde nicht gegeben. Der Präsident des Marinebundes, Karl Heid, rechtfertigte das Vorgehen: „Das wäre eine Diskussion geworden, die wir vermeiden wollen.“

Jann Markus Witt, Historiker beim Marinebund, konnte am zuvor eingereichten Redemanuskript nichts finden: „Der Beitrag ist völlig bedenkenlos“, sagter der den Kieler Nachrichten. Nichtsdestotrotz verteidigte er die Absage mit der Begründung, in die rechtsextreme Ecke wolle man nicht gerückt werden.

>Staats- und Wirtschaftspolitische Gesellschaft

>Deutscher Marinebund

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