BERLIN. Die Zahl linksextremer Straftaten ist im vergangenen Jahr in Berlin stark angestiegen. Das geht nach Angaben der Welt aus einem internen Kriminalitätslagebericht der Polizei hervor.
Demnach stiegen die Straftaten mit linksextremem Hintergrund um ein Drittel von 540 auf 720 Fälle. Auch bei den linken Gewaltdelikten ist ein Anstieg von 56 Prozent auf insgesamt 175 Fälle zu verzeichnen.
Insgesamt nahm die Zahl politisch motivierter Delikte aber um 21 Prozent (700 Straftaten) ab. Dies sei auf den Rückgang rechtsextremer Straftaten zurückzuführen. Diese seien von 1.900 auf 1.430 gesunken.
Laut Polizeikreisen, so die Welt, hänge dies mit dem Verbot zweier Kameradschaften – der „Berliner Alternative Süd-Ost“ und der „Kameradschaft Tor Berlin“ – im März 2005 zusammen.
Eine ähnliche Entwicklung der politischen Kriminalität war im vergangenen Jahr auch in Hamburg zu verzeichnen. Hier stiegen die linksextremen Straftaten ebenfalls stark an, wohingegen die rechtsextremen abnahmen. Die Zahlen stehen im Widerspruch zu einer Studie des Bundesamtes für Verfassungsschutz, der zufolge laut Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom Linksextremismus in Deutschland keine zunehmende Gefahr ausgehe.