KIEW. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich für einen „Waffenstillstand am Himmel und im Meer“ ausgesprochen. „Die Ukraine ist bereit, sich so bald wie möglich an den Verhandlungstisch zu setzen“, schrieb er am Dienstag nachmittag auf X. „Niemand will Frieden mehr als die Ukrainer.“
Noch einen Tag zuvor, am Montag, hatte er europäische Forderungen nach einem sofortigen Waffenstillstand entschieden abgelehnt und erklärt, ein solcher wäre ohne Sicherheitsgarantien ein „Versagen für alle“. Gegenüber dem Vorschlag Frankreichs und Großbritanniens, einen einmonatigen „Waffenstillstand in der Luft, zur See und bei der Energieinfrastruktur“ zu verhandeln, äußerte sich Selenskyj mit Skepsis.
I would like to reiterate Ukraine’s commitment to peace.
None of us wants an endless war. Ukraine is ready to come to the negotiating table as soon as possible to bring lasting peace closer. Nobody wants peace more than Ukrainians. My team and I stand ready to work under…
— Volodymyr Zelenskyy / Володимир Зеленський (@ZelenskyyUa) March 4, 2025
Nun die 180-Grad-Wende. Zudem sei der ukrainische Präsident bereit, „unter der starken Führung von Präsident Trump für einen dauerhaften Frieden zu arbeiten“, hieß es weiter. Konkret schlug er ein Verbot von Raketen, Langstreckendrohnen, Bomben auf Energie- und andere zivile Infrastrukturen vor. Weiter müsse der Freilassung von Gefangenen entgegengearbeitet werden. „Dann wollen wir sehr schnell alle weiteren Schritte unternehmen und mit den USA zusammenarbeiten, um ein starkes endgültiges Abkommen zu erzielen.“
Selenskyj bedauert White House Fiasko
Auf das Treffen zwischen Selenskyj, Trump und US-Vize JD Vance reagierte er demütig. „Es ist bedauerlich, daß es so gekommen ist“, schrieb er und zuvor: „Wir wissen es wirklich zu schätzen, wie viel Amerika getan hat, um der Ukraine zu helfen, ihre Souveränität und Unabhängigkeit zu bewahren.“ Während der Pressekonferenz im Weißen Haus hatte Vance von Selenskyj gefordert, sich im Namen der Ukraine bei den Vereinigten Staaten zu bedanken.
Ebenso sagte der ukrainische Präsident einen „Deal“ über Rohstoffe zu. „Was das Abkommen über Mineralien und Sicherheit betrifft, so ist die Ukraine bereit, es jederzeit und in jedem geeigneten Format zu unterzeichnen“, schrieb Selenskyj. Dieses betrachtet er als „einen Schritt hin zu mehr Sicherheit und soliden Sicherheitsgarantien“. (sv)