Kickl ist ein typisch österreichisches Gewächs, jemand, der so in Deutschland rechts der Mitte keine Karriere machen könnte. Aber das Geheimnis seines Erfolges ist eben auch, trotz mangelnder Telegenität, eine echte Ausstrahlung zu besitzen. Mag er da, wie niemand nach ihm, Jörg Haider nicht das Wasser reichen können, im Grau der Wiener Geheimräte a la Nehammer ragt er heraus. So eine Figur fehlt der AfD in Deutschland, letztlich auch, weil einem Björn Höcke nie daran gelegen war, über das Milieu des „Flügels“ hinaus Wirkung zu zeigen. Besäße die AfD so jemanden, bräche sie auch bundesweit aus dem 10-Prozentturm aus. Das Wahlergebnis sollte jedoch rechts nicht zu falscher Euphorie führen: Mehr als ein Drittel der Wähler folgt dem Weg der Rechten auch in Österreich nicht. Und Kickl als Personalie dürfte die ÖVP daran hindern, doch nicht wieder zu versuchen, mit Grünen, NEOS und ev. der SPÖ eine Anti-FPÖ-Koalition zu schmieden: Vorarbeit versuchen die Medien schon lange zu leisten.