KOPENHAGEN. Ein dänisches Patrouillenschiff hatte am 22. September 2022, vier Tage vor den Explosionen der Nord Stream-Pipelines, nahe den Detonationsorten Fotos von einem russischen Spezialboot des Typs „SS-750“ geschossen. Das bestätigte das Verteidigungskommando Dänemarks der Zeitung Information.
Das russische Boot „SS-750“ soll für spezielle Unterwasseraktionen über ein Mini-U-Boot mit Greifarmen verfügen. Laut dem Geheimdienst-Analysten Oliver Alexander sollen sich einige Tage vor der Explosion der Nord Stream-Pipelines fünf weitere russische Marineschiffe mit abgeschalteten Schiffssignal in der Gegend aufgehalten haben. Dem Blatt Information sagte er zu „SS-750“: „Das ist eine klare Bestätigung. Dieses Schiff ist Teil der Vorbereitung Rußlands für U-Boote und Unterwasseroperationen. Theoretisch könnte dieses Schiff auch aus anderen Gründen dort gewesen sein, aber genau zu diesem Zeitpunkt an diesem Ort zu sein ist etwas Besonderes.“ Alexander ist Kritiker der Theorie des US-Journalisten Seymour Hersh, der auf Grundlage einer anonymen Quelle die US-Regierung für die Nord Stream-Anschläge verdächtigt.
We now have confirmation from the Danish military that the Russian SS-750 was observed east of Bornholm by the P-524 Nymfen four days prior to the Nord Stream blasts on September 22nd 2022. https://t.co/eFuG85Ps35 pic.twitter.com/OLk7i5KebY
— Oliver Alexander (@OAlexanderDK) April 27, 2023
Am 26. September 2022 explodierten die Gas-Pipelines in der Ostsee nahe Bornholm. Die deutschen, schwedischen und dänischen Behörden gehen von Sabotage durch eine gezielte Sprengung aus und ermitteln. Über die oder den möglichen Täter wird seitdem spekuliert. Die Ermittler gehen davon aus, daß der Anschlag auf Nord Stream von einem Staat ausgehe. Handfeste Beweise für eine der vorgebrachten Theorien gibt es bisher nicht. (ca)