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Großbritannien: Labour empört über Vorgehen gegen Migrantengewalt

Großbritannien: Labour empört über Vorgehen gegen Migrantengewalt

Großbritannien: Labour empört über Vorgehen gegen Migrantengewalt

Der Chef der Labour, Keir Starmer, empfindet die Äußerungen der Regierung als gefährlich
Der Chef der Labour, Keir Starmer, empfindet die Äußerungen der Regierung als gefährlich
Der Chef der Labour, Keir Starmer, empfindet die Äußerungen der Regierung als gefährlich Foto: picture alliance / empics | Danny Lawson
Großbritannien
 

Labour empört über Vorgehen gegen Migrantengewalt

Die Pläne der britischen Regierung, die Herkunft von Sextätern künftig stärker zu beachten, sorgt für Aufruhr. Die Labour-Partei unterstellt „Rassismus“ und versteckte Botschaften. Dabei spielen auch über zehn Jahre alten Studien eine Rolle.
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LONDON. Nachdem der britische Premierminister Rishi Sunak (Tories) und Innenministerin Suella Braverman (Tories) angekündigt haben, daß die Polizei den ethnischen Hintergrund von Sexualstraftätern künftig stärker beleuchten soll, schlägt ihnen harsche Kritik entgegen. Der Oppositionsführer Keir Starmer (Labour-Partei) sagte, er stimme zu, daß Politische Korrektheit bei der Verfolgung von Sexualstraftaten kein Hindernis darstellen solle. Doch einen Fokus auf die Ethnie der Täter zu legen, sei gefährlich. Auch ein Soziologe der Universität Cambridge, Ali Meghji, sprach von „staatlichem Rassismus“, wie die Welt berichtete.

Die Bürgermeisterin von West Yorkshire, Tracy Brabin (Labour), bezeichnete die Äußerungen der Regierung in einem Interview mit dem BBC als „Dog-Whistle“. Mit diesem Begriff werden gewöhnlich „versteckte Botschaften“ beschrieben, die sich in harmlos klingenden Aussagen verbergen und nur von bestimmten Zuhörern verstanden werden. Welche verborgene Botschaft sie in der Ankündigung vermute, erklärte sie allerdings nicht.

Die Faktenlage ist dünn

Mehrfach bezogen sich Kritiker der Regierung auf drei Studien aus den Jahren 2011, 2012 und 2015. Diese sollen besagen, daß die Mehrheit der sogenannten Kinderprostitutionsringen, „Grooming Gangs“ genannt, aus weißen Mitgliedern bestünden. Sowohl der Labour-Chef Starmer als auch der Cambridge-Soziolge Meghji bezogen sich auf die Statistiken.

Doch die Faktenlage ist dünn. Tatsächlich besagt die älteste der Studien, daß in der überwiegenden Mehrheit der Fälle die ethnische Zugehörigkeit der Täter nicht feststellbar sei. Mehr als 2000 Täterprofile seien untersucht worden.

Weiße sind als Straftäter unterrepräsentiert

In 940 davon sei die Ethnie bekannt geworden. Das Ergebnis: 38 Prozent der Täter waren weiß, 26 Prozent „asiatisch“. Angesichts der Tatsache, daß lediglich ca. neun Prozent der britischen Bevölkerung zu Kategorie gezählt werden, waren „asiatische“ Täter damit klar überrepräsentiert.

Laut den beiden anderen Studien aus den Jahren 2012 und 2015 waren etwa ein Drittel der Mitglieder von „Grooming Gangs“ weiß. Damit stellen sie zwar die größte einheitliche Gruppe der Täter dar, sind aber insgesamt in der Minderheit. Zudem stellen Weiße 82 Prozent der britischen Bevölkerung, sind damit als „Grooming“-Straftäter also klar unterrepräsentiert. (lb)

Der Chef der Labour, Keir Starmer, empfindet die Äußerungen der Regierung als gefährlich Foto: picture alliance / empics | Danny Lawson
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