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Bernd Zimniok, Demografie, Massenmigration

„Grooming Gangs“: Britisches Innenministerium: Mißbrauchs-Banden sind mehrheitlich weiß

„Grooming Gangs“: Britisches Innenministerium: Mißbrauchs-Banden sind mehrheitlich weiß

„Grooming Gangs“: Britisches Innenministerium: Mißbrauchs-Banden sind mehrheitlich weiß

Innenministerin Priti Patel: „Einige Studien deuten auf eine Überrepräsentation von asiatischen und schwarzen Straftätern hin“ Foto: picture alliance / empics | Stefan Rousseau
„Grooming Gangs“
 

Britisches Innenministerium: Mißbrauchs-Banden sind mehrheitlich weiß

Das britische Innenministerium hat seinen lang erwarteten Untersuchungsbericht zu bandenmäßigen Mißbrauchsfällen und Vergewaltigungen durch sogenannte „Grooming Gangs“ veröffentlicht. In der Regel handle es sich bei den Tätern um Weiße, heißt es unter Berufung auf mehr als fünf Jahre alte Studien.
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LONDON. Das britische Innenministerium hat am Dienstag seinen lang erwarteten Untersuchungsbericht zu Mißbrauchsfällen und Vergewaltigungen durch sogenannte „Grooming Gangs“ veröffentlicht. Demnach seien zwar in einer Reihe von öffentlichkeitswirksamen Fällen „hauptsächlich Männer pakistanischer Ethnizität“ involviert gewesen. Doch in der Regel handle es sich bei den in Gruppen agierenden Tätern um Weiße, heißt es in dem Papier des Innenressorts. Als Beleg für die These berufen sich die Autoren auf drei Studien aus den Jahren 2011, 2012 und 2015.

In der ersten Studie (2011) des „Child Exploitation and Online Protection Centre“ waren damals 2.379 Täterprofile untersucht worden. In nur knapp der Hälfte aller Fälle konnte demnach eine ethnische Zugehörigkeit identifiziert werden. Von den übrigen Gruppen waren 38 Prozent weiß, 32 Prozent wurden als unbekannt registriert, drei Prozent waren schwarz und 0,2 Prozent Chinesen. Etwa 90 Prozent der 2.083 Opfer waren weiß.

Scharfe Kritik an Aussagekraft der Veröffentlichung

Die Verantwortliche der zweiten (2012) und dritten (2015) genannten Studie, Sue Berelowitz, hatte im Zuge der Veröffentlichung ihrer Studie 2012 in der BBC davor gewarnt, daß das „Modell der asiatischen Männer, die sich an weißen Mädchen vergreifen“, nur „eines von einer Reihe von Modellen“ sei. Die Analyse der gemeldeten ethnischen Zugehörigkeit von mehr als 1.500 mutmaßlichen Tätern zeige, daß „etwa ein Drittel weiß war, die größte ethnische Gruppe“, heißt es in ihrer 2012er Studie, ohne daß die Zahl ins Verhältnis zum Anteil an der Bevölkerung gesetzt wird.

Der Journalist und Politiker Patrick O’Flynn (Social Democrativ Party) kritisierte im Spectator den nun veröffentlichten Bericht als „eine Übung in Selbsttäuschung“. Die Behörden würden die Augen verschließen, „Verschleierung“ betreiben und argumentative Strohmänner konstruieren. „In Arbeiterstädten wie Rotherham und Telford, in denen Hunderte von Kindern von ‚Grooming Gangs‘ mißbraucht wurden, wird dies die Menschen nicht davon überzeugen, daß die Regierung das Problem ausreichend ernst nimmt.“

Der ehemalige Oberstaatsanwalt im Nordwesten Englands, Nazir Afzal, der die „Grooming Gangs“ in Rochedale strafrechtlich verfolgt hatte, lobte den Bericht. „Er bestätigt, daß weiße Männer die häufigsten Täter bleiben, was von rechtsgerichteten Kommentatoren selten erwähnt wird“, sagte er laut dem Guardian. Dennoch reflektiere der Bericht, „daß südasiatische und britisch-pakistanische Männer unverhältnismäßig oft in hochkarätigen Fällen zu finden sind“.

Hauptproblem: Es gibt keine Daten

„Einige Studien deuten auf eine Überrepräsentation von asiatischen und schwarzen Straftätern hin“, erklärt die britische Innenministerin Priti Patel (Conservative Party) im Vorwort des Berichtes. Es sei jedoch schwierig, „Rückschlüsse auf die ethnische Zugehörigkeit von Straftätern zu ziehen, da es nur wenige Untersuchungen gibt und die Datenerfassung mangelhaft ist“.

Das Innenministerium verpflichte sich jedoch, „die Sammlung und Analyse von Daten über gruppenbasierte sexuelle Ausbeutung von Kindern“ zu verbessern, „auch in Bezug auf Merkmale von Tätern wie ethnische Zugehörigkeit und anderen Faktoren“, die in die bevorstehende Strategie zur Bekämpfung des sexuellen Kindesmißbrauchs aufgenommen werden („Tackling Child Sexual Abuse Strategy“). Opfer und Überlebende solch gruppenbezogener sexueller Gewalt hätten ihr erzählt, „wie sie vom Staat im Stich gelassen wurden, im Namen der ‚Political Correctness’“.

Innenministerium hatte sich zunächst geweigert, Bericht zu veröffentlichen

Das britische Innenministerium hatte sich 2018 zunächst geweigert, einen entsprechenden Bericht zu veröffentlichen, da die Freigabe des Papiers nicht im „öffentlichen Interesse“ wäre, dann aber dem Druck der Öffentlichkeit nachgegeben. Immer wieder hatten sich in den vergangenen Jahren Berichte über die sexuelle Ausbeutung von jungen Mädchen durch Gruppen von meist pakistanischstämmigen Männern gehäuft, etwa in Telford, Rochdale, Rotherham, Oxford, Bristol, Newcastle, Nordwales und anderen Teilen des Landes.

Erst vor wenigen Tagen hatten die Behörden in West Yorkshire 32 Männer aufgrund von über 150 Sexualstraften gegenüber acht jugendlichen Mädchen angeklagt, wie die Daily Mail berichtete. Das Blatt listete die Namen derjenigen auf, die sich für schwere Straftaten wie Vergewaltigung, Anstiftung zu sexuellen Handlungen mit einem Kind, Menschenhandel, Beihilfe zur Vergewaltigung, Drogenhandel und weiteren Vorwürfen verantworten müssen: Asif Ali (50 Jahre alt), Amer Ali Hussain (42), Sarfraz Miraf (45), Nazam Hussain (43), Mohammed Nazam Nasser (35), Moshin Nadat (35), Michael Birkenshaw (34), Zafar Qayum (41), Jabbar Qayum (39), Ansar Mahmood Qayum (43), Mohammed Tauseef Hanif (36), Ali Hussain Shah (35), Saleem Mohammed Nasir (44), Amran Mehrban (37), Ebrahim Pandor (41), Shakil Daji (41), Mohammed Imran Zada (41), Sarkaut Yasen (35), Amjad Hussain (41), Asuk Hussain (50), Zafar Iqbal (35), Nasar Iqbal (35), Bilal Mahmood Patel (38), Khurum Raziq (38), Irfan Khan (34), Omar Farooq Hussain (36), Sarfraz Hussain Riaz (37), Rameez Cheema (33), Nasar Hussain (42), Mohammed Chothia (41), Sajad Hussain (37) und Yasser Ali (31). (ha)

Innenministerin Priti Patel: „Einige Studien deuten auf eine Überrepräsentation von asiatischen und schwarzen Straftätern hin“ Foto: picture alliance / empics | Stefan Rousseau
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