JERUSALEM. Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu hat sich für die Abschiebung gewalttätiger Einwanderer ausgesprochen. Er kündigte an, „ein spezielles Ministerteam einzuberufen, das morgen zusammentreten wird, um Maßnahmen gegen illegale Eindringlinge zu prüfen“, schrieb sein Ministerium auf der Kurznachrichtenplattform X (vormals Twitter).
Mit Blick auf Randale beim Eritrea-Festival in Tel Aviv am vergangenen Samstag forderte er bei dem eigens dafür einberufenen Ministerausschuß am Folgetag „starke Schritte gegen die Randalierer, einschließlich einer sofortigen Ausweisung“.
Beim sogenannten Eritrea-Festival in der Botschaft des ostafrikanischen Landes in Tel Aviv war es zu massiven Ausschreitungen gekommen. Mehr als 150 Menschen waren verletzt worden, darunter etwa 50 Polizisten. Laut Polizei wurden 39 Personen festgenommen: Sie hätten Tränengas, Elektroschocker und Schlagstöcke dabeigehabt. Die Randalierer schlugen Autoscheiben ein und demolierten umliegende Geschäfte.
Pro-democracy and Pro-dictator Eritrean protesters clashing in Tel Aviv – Over hundred injured. Those who support dictatorship, why are they dying to live in Israel, not going back to Eritrea?
pic.twitter.com/0ATsDuGIjO— Ashok Swain (@ashoswai) September 2, 2023
Eritreer fallen global negativ auf
Die Polizei räumte zudem ein, Schüsse abgefeuert zu haben, um eine weitere Eskalation zu verhindern. Dabei seien mehrere Demonstrationsteilnehmer verletzt worden. Schätzungsweise 18.000 Eritreer leben derzeit in Israel.
Immer wieder kommt es im Ausland zu Gewalt beim Eritrea-Festival. Im Juli dieses Jahres war es zu zahlreichen Verletzten und Festnahmen im hessischen Gießen gekommen. Am vergangenen Wochenende mußten Polizisten im norwegischen Bergen sowie in den Schweizer Orten Opfikon und Oberuzwil eingreifen. (st)