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Ärger mit Pfizer: Polens Gesundheitsminister: Weitere Impfstofflieferung ist „vollkommen sinnlos“

Ärger mit Pfizer: Polens Gesundheitsminister: Weitere Impfstofflieferung ist „vollkommen sinnlos“

Ärger mit Pfizer: Polens Gesundheitsminister: Weitere Impfstofflieferung ist „vollkommen sinnlos“

Der polnische Gesundheitsminister Adam Niedzielski. Er kritisiert die Deals zur Impfstofflieferung von Pfizer und BioNTech.
Der polnische Gesundheitsminister Adam Niedzielski. Er kritisiert die Deals zur Impfstofflieferung von Pfizer und BioNTech.
Der polnische Gesundheitsminister Adam Niedzielski meint, der Profit durch Impfstofflieferungen müsse „seine Grenzen“ haben Foto: picture alliance / PAP | Tytus Ømijewski
Ärger mit Pfizer
 

Polens Gesundheitsminister: Weitere Impfstofflieferung ist „vollkommen sinnlos“

Ein Vorschlag des Pharmaunternehmens Pfizer zu weiteren Impfstofflieferung regt den polnischen Gesundheitsminister Adam Niedzielski auf. Er will nicht den halben Preis für Nichts zahlen müssen.
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Unwort, Umfrage, Alternativ

WARSCHAU. Angesichts „stabiler epidemischer Lage“ ist die Impfstofflieferung von weiteren Hunderten Millionen Dosen Corona-Impfstoff „vollkommen sinnlos“, kritisierte der polnische Gesundheitsminister Adam Niedzielski. In einem Brandbrief beschwerte er sich bei den Gesellschaftern von Pfizer über einen geänderten Impfstoff-Deal.

Pfizer und Biontech schlugen der Europäischen Union vor, für jede der 70 Millionen stornierten Impfdosen den halben Preis zu zahlen, also rund zehn Euro pro Dosis, wie die Financial Times berichtete. Niedzielski kritisierte Pfizers Vorschlag: „Das sind Kosten für buchstäblich nicht hergestellte Dosen, die nie produziert wurden und nie produziert werden und Pfizer somit nicht einen Penny kosten.“ Der wirtschaftliche Profit durch die Impfstofflieferung müsse „seine Grenzen“ haben.

Auch andere Länder bräuchten keine Impfstofflieferung

Die überflüssigen Impfstoffe könne man auch nicht an andere Länder spenden, da keine Regierung noch Interesse am Corona-Impfstoff habe, schrieb der polnische Gesundheitsminister an Pfizer. Niedzielski rief Pfizer dazu auf, „seiner Verantwortung gegenüber den EU-Bürgern und Mitgliedstaaten gerecht zu werden und im guten Glauben auf eine Lösung hinzuarbeiten, fair für alle“.

Polen nimmt laut dem polnischen Minister viele ukrainische Flüchtlinge auf. Das verbrauche „gewaltige finanzielle Ressourcen“. Die Kosten für eine weitere Impfstofflieferung  wäre laut Niedzielski eine enorme unnötige Last. Und wegen der kurzen Haltbarkeit der Vakzine und fehlender Nachfrage würden die meisten Dosen sowieso zerstört, wie der Minister bemängelte. Er kritisierte Pfizers fehlende Solidarität: „Mit Bedauern muß ich feststellen, daß das Unternehmen, das wir alle lange Zeit als Teil der Lösung für die Herausforderungen des Gesundheitswesens angesehen haben, nun zu einem Teil des Problems wird.“

Die EU verpflichtete sich 2021 vertraglich, bis 2023 bis zu 900 Millionen Impfdosen von dem Pharmaunternehmen zu kaufen. „Wir sind stolz darauf, ein langfristiger Partner der EU im Kampf gegen diese verheerende Pandemie zu sein“, erklärte damals Albert Bourla, Chairman und Chief Executive Officer von Pfizer. Und Biontech-Chef Augur Sahin fügte hinzu, Covid-19 werde vermutlich noch über Jahre eine „Herausforderung für die öffentliche Gesundheit darstellen“.

2022 ließ die Nachfrage nach der Impfstofflieferung nach. Etwa die Hälfte der Impfstoffdosen wurde daraufhin nicht geliefert. (ca)

Der polnische Gesundheitsminister Adam Niedzielski meint, der Profit durch Impfstofflieferungen müsse „seine Grenzen“ haben Foto: picture alliance / PAP | Tytus Ømijewski
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