Reaktionen auf neuen Nahostkrieg: Hamas-Terror spaltet Frankreichs Linke
Reaktionen auf neuen Nahostkrieg: Hamas-Terror spaltet Frankreichs Linke
Reaktionen auf neuen Nahostkrieg: Hamas-Terror spaltet Frankreichs Linke
Frankreichs Links-Politiker Jean-Luc Melenchon steht wegen seiner Haltung zum Hamas-Terror in der Kritik Foto: picture alliance / abaca | Berzane Nasser/ABACA
In Frankreich hat die linksextreme Partei von Jean-Luc Mélenchon ein unklares Verhältnis zur islamistischen Hamas. Deshalb gehen nun Bündnispartner auf Distanz. Wird Marine Le Pens Rechtspartei der große Gewinner des Streits?
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Im Grundsatz haben Sie recht, Johanna. Aber so sehr ich Ihre Sorgen um eine Melonisierung der europäischen „Rechten“ teile, so sehr beargwöhne ich Mélenchon, der immer wieder mit Stolz auf die Migrantos der Pariser Banlieus als die „neuen Franzosen“ blickt. In La Courneuve hat man dann 50 Prozent Araber, 40 Prozent Schwarzafros, und freut sich dann über die 5 Prozent Ost- und Südostasiaten, die die wenigen verbliebenen Gallier stärken. Die Bewahrung eines wenigstens bescheidenen gallischen Kerns der Franzosen geht dem ach so „unbeugsamen“ Luc offenbar am Allerwertesten vorbei.
Hiervon sollten vor allem Sahra und Oskar genauestens lernen, sonst enttäuschen die beiden auch hier die großen Hoffnungen auf eine echte Friedens- und sozialpatriotische Querfront. Denn wir wollen unser Deutschland zurück und kein Germanistan.
Danke, lieber Pyritzer, für Ihre weiterführenden Einwände, die mich am schwächsten Punkt meiner Argumentation treffen. Dennoch – gerade aus dieser Schwäche kann, dialektisch verstanden, neue Stärke erwachsen. Denn der nichtwestliche Kulturkreis, aus dem die Zuwanderer kommen, hat einen kleinen, aber markanten Vorteil: diese Leute sind zivilreligiös komplett unmusikalisch. Sie sind wohltuend unsensibel. Sie verstärken nicht die dekadente Filterblase unserer links- und ökoliberalen Werte-und Gefühlsdiktatur, sondern schwächen sie. Und zwar enorm. Sie bringen tüchtig Sand ins Getriebe unserer spätbürgerlich-selbstgefälligen Demokratur. Und das ist gut so. Dennoch müssen sie, sobald sie die Sollbruchstellen unserer Gesellschaft schonungslos offenbart und in uns archaische Widerstandskräfte geweckt haben, wieder aufbrechen – dorthin, woher sie kamen. Dann haben sie ihren historischen Auftrag erfüllt.
Ja, sollen die Linken doch zerfallen. Gut für Frankreich. Niemand braucht diese Leute. Ich wünschte, in Deutschland wäre es genauso.
In Frankreich zeigt sich nun ebenso exemplarisch wie in Italien, wohin der Weg einer „westernized european right movement“ führt. Le Pen ist auf den Spuren von Meloni und Wilders und landet bald in den Armen der US-NeoCons. Die europäische Rechte müsste ja nicht aus ihrem früheren (antisemitischen) Fehler in einen entgegengesetzten neuen (anti-arabischen) Fehler verfallen. Es gäbe einen neutralen Mittelweg, ähnlich wie die BRICS- Staaten ihn einschlagen. Das wäre auch mein Rat, den ich gerne Jean Luc Mélenchon geben würde, den ich wegen seiner tapferen Unbeugsamkeit ähnlich hoch einschätze wie den früheren Labour Vorsitzenden Jeremy Corbyn oder den leider viel zu früh vollendeten Jürgen Möllemann.
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Frankreichs Links-Politiker Jean-Luc Melenchon steht wegen seiner Haltung zum Hamas-Terror in der Kritik Foto: picture alliance / abaca | Berzane Nasser/ABACA
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