WIEN. FPÖ-Politiker Gottfried Waldhäusl hat mit strikten Positionen beim Thema Migration während des Talk-Formats „Pro und Contra“ des Senders Puls 4 für Aufregung gesorgt. Eine junge Frau, die mit ihren Mitschülern im Publikum saß monierte: „Wenn Sie ihre Maßnahme schon vor Jahren durchgeführt hätten, würde eigentlich die ganze Klasse das Gymnasium in Wien heute nicht besuchen.“ Waldhäusl antwortete mit Blick auf seine Forderung nach geschlossenen Grenzen: „Ja, wenn das schon lange geschehen wäre, dann wäre Wien noch Wien.“
Willkommen in Österreich, wo ein FPÖ-Politiker einer ganzen Klasse live im Fernsehen ihr Existenzrecht in Wien/Österreich abspricht. Und ihnen basically sagt: Ohne euch wäre Wien besser dran. pic.twitter.com/vET89UNu6t
— Emina Mujagić (@EminaMujagiic) February 1, 2023
„Das ist relativ einfach zu beobachten. So wie es andere Kontinente schaffen, ihre Außengrenzen zu sichern, ist es auch EU-weit möglich. Das kann man machen, wenn man es möchte“, führte er aus. Die Moderatorin bezeichnete die Reaktion als „harte Ansage für die Schülerin“.
Das Motto der Talk-Sendung lautete „Zuwanderung – Hat die FPÖ die besseren Rezepte?“ Anlaß ist wohl der Wahlerfolg der Partei in Waldhäusls Bundesland Niederösterreich. Dort konnten die Freiheitlichen ihr Ergebnis um zehn Prozentpunkte steigern. Zudem verbuchte die Partei zuletzt einen Umfragetriumph. Die Erhebung sieht die FPÖ derzeit klar als stärkste Kraft.
FPÖ-Politiker Waldhäusl: Würde die Grenzen dichtmachen
Waldhäusl, der Landesrat für Asyl und Integration ist, gab an, die Zahlen und damit das Ausmaß des Problems beim Thema Migration zu kennen. Von den 110.000 Asylbewerbern, die im vergangenen Jahr nach Österreich eingereist seien, befänden sich noch rund 100.000 im Land. Das häufig beschwichtigend gemeinte Argument, die meisten Ankömmlinge blieben ohnehin nicht in Österreich, sondern nutzten den Staat als Zwischenstopp, stimme also nicht.
Der FPÖ-Politiker forderte einen sofortigen Asylstopp. Es gebe bereits zu viele Asylbewerber in Niederösterreich. Das Bundesland habe dadurch nur Probleme. „Der Schutz der eigenen Bevölkerung steht bei mir ganz oben. Wäre ich Innenminister, würde ich die Grenzen dichtmachen“, betonte Waldhäusl. (zit)