KIEW/MOKSAU. Rußland hat zahlreiche Städte in der Ukraine mit Raketen angegriffen. Unter anderem meldeten die Hauptstadt Kiew, Lemberg und Charkow Einschläge. Mindestens acht Personen wurden dabei getötet. Damit reagiert die Regierung in Moskau offenbar auf einen Angriff auf die Krim-Brücke, bei der diese am Wochenende zum Teil schwer beschädigt wurde. Rußland macht die Ukraine für die Attacke verantwortlich, Kiew weist die Vorwürfe zurück.
🇷🇺 🆚 🇺🇦
Russland hat heute Morgen die ukrainische Hauptstadt #Kiev mit Raketenangriffen angegriffen. pic.twitter.com/EoJolFJYis— Baro 🍥 (@BaroCgn) October 10, 2022
Bei dem Angriff auf die Hauptstadt wurde offenbar auch das deutsche Konsulat getroffen. Laut der Bundesregierung sei dies aber bereits nach Kriegsende geschlossen worden, weswegen dort kein Personal mehr stationiert gewesen sei. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj rief Deutschland und Frankreich zu einer „harten Reaktion“ auf. In anderen Teilen des Landes waren Kraftwerke das Ziel. So fiel in Charkow der Strom aus.
Deutschland liefert Flugabwehrsystem an Kiew
„Wir haben über eine Stärkung unserer Luftabwehr gesprochen, über die Notwendigkeit einer harten europäischen und internationalen Reaktion sowie eines verstärkten Drucks auf Russland“, sagte er nach einem Telefongespräch mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron. Verteidigungsministerin Christiane Lambrecht kündigte an, die Ukraine werde sehr schnell ein hochmodernes IRIS-T-Flugabwehrsystem erhalten.
Deutschland liefert das erste von vier IRIS-T SLM Luftverteidigungssystem an die #Ukraine. Die jüngsten russischen #Raketenangriffe auf Kiew und andere Städte zeigen, wie wichtig diese Fähigkeit für die Selbstverteidigung der Ukraine ist. pic.twitter.com/zMGT6zNkDc
— Verteidigungsministerium (@BMVg_Bundeswehr) October 10, 2022
Rußlands Präsident Wladimir Putin sagte, die Bombardierungen seien eine Reaktion auf den Angriff auf die Krim-Brücke. Er kündigte an, Rußland werde noch härter antworten, sollten die ukrainischen Angriffe fortgesetzt werden. Das Land hatte der russischen Armee zuletzt einige Niederlagen im Osten und Süden des Landes beigebracht.
Unterdessen hat der weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko die Bildung eines gemischten Kampfverbandes mit Rußland angekündigt. Wie groß dieser sei und wie viele Russen daran mitwirken, wollte er nicht sagen. Da Rußland jedoch „genug Probleme“ habe, sollte man nicht mehr sehr vielen Soldaten der Regierung in Moskau in dem Verband rechnen. Weißrußland hatte bisher nicht mit eigenen Truppen in den Krieg eingegriffen, der russischen Armee jedoch Aufmarschplätze für die gescheiterte Offensive gegen Kiew im Februar und März zur Verfügung gestellt. (ho)