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Geldstrafen für „Fehlinformationen“: Paypal rudert nach Zensurvorwürfen zurück

Geldstrafen für „Fehlinformationen“: Paypal rudert nach Zensurvorwürfen zurück

Geldstrafen für „Fehlinformationen“: Paypal rudert nach Zensurvorwürfen zurück

Handybildschirm mit Paypal-Logo
Handybildschirm mit Paypal-Logo
Paypal kündigt Richtlinienänderungen an und zieht sie dann zurück Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com | Mateusz Slodkowski
Geldstrafen für „Fehlinformationen“
 

Paypal rudert nach Zensurvorwürfen zurück

Nachdem Paypal in einer Änderung der Nutzungsbedingungen hohe Geldstrafen für „Fehlinformationen“, die das Wohlergehen bestimmter Gruppen beeinträchtigen würden, angekündigt hatte, rudert der Bezahldienstleister zurück. Der Hinweis „sei irrtümlich veröffentlicht“ worden. In den sozialen Netzwerken waren Zensurvorwürfe laut geworden. Viele Nutzer löschten ihre Konten.
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SAN JOSÉ. Nachdem Paypal in einer Änderung der Nutzungsbedingungen hohe Geldstrafen für „Fehlinformationen“ in Aussicht gestellt hatte, rudert der Bezahldienstleister nun zurück. Der Hinweis „sei irrtümlich veröffentlicht“ worden und enthielte „falsche Informationen“, teilte das Unternehmen der National Review mit. „Wir entschuldigen uns für die Verwirrung, die dadurch entstanden ist.“

Ursprünglich hatte der Online-Bezahldienst seine Geschäftsbedingungen geändert und sich selbst ab dem 3. November das Recht eingeräumt, 2.500 US-Dollar Strafe (oder den Gegenwert in der jeweiligen Landeswährung) von Geschäftskunden zu kassieren, falls diese gegen die Paypal-Nutzungsbedingungen verstießen. Mit der neuen Richtlinie wollte der Konzern „das Senden, Posten oder Veröffentlichen von Nachrichten, Inhalten oder Materialien“ unterbinden, die „Fehlinformationen fördern“ oder „ein Risiko für die Sicherheit oder das Wohlbefinden der Nutzer darstellen“.

Paypal-Änderung sorgt für Proteste in den sozialen Netzwerken

Während die vorherige Richtlinie bereits „Haß“, „Intoleranz“ und Diskriminierung verbot, galt die neue Richtlinie ausdrücklich für bestimmte „geschützte Gruppen“ und „Einzelpersonen oder Gruppen aufgrund geschützter Merkmale“. Zu den geschützten Merkmalen gehörten demnach Rasse, Religion, Geschlechtsidentität oder sexuelle Orientierung. Was als Fehlinformation oder Bedrohung für das Wohlergehen anderer Nutzer gelten würde, hätte damit im alleinigen Ermessen von PayPal gelegen. Unmittelbar nach Bekanntgabe der Richtlinienänderungen brach in den sozialen Netzwerken ein Shitstorm los. Viele Nutzer kündigten ihr Konto und äußerten ihren Unmut über die geplante Maßnahme.

Auch der ehemalige Präsident von PayPal, David Marcus, kritisierte das Unternehmen mit scharfen Worten: „Es fällt mir schwer, ein Unternehmen offen zu kritisieren, das ich früher geliebt und dem ich so viel gegeben habe. Aber PayPal’s neue Geschäftsbedingungen gehen gegen alles, an das ich glaube“, so der Unternehmer. „Ein privates Unternehmen kann jetzt entscheiden, Ihr Geld zu nehmen, wenn Sie etwas sagen, mit dem sie nicht einverstanden sind. Wahnsinn.“ Tesla-Chef Elon Musk antwortete „Stimmt“ in einem Kommentar, der Tausende von Likes erhielt.

(ha)

Paypal kündigt Richtlinienänderungen an und zieht sie dann zurück Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com | Mateusz Slodkowski
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