WIEN. Im Fall einer versuchten Vergewaltigung hat die Wiener FPÖ die Informationspolitik der Polizei kritisiert und ihr politisches Kalkül unterstellt. „Die Landespolizeidirektion Wien hat nach mehreren Fällen des politisch motivierten Zurückhaltens von Informationen zu Vorfällen schweren Erklärungsbedarf“, sagte der Landesparteiobmann der Wiener FPÖ, Dominik Nepp, am Montag der JUNGEN FREIHEIT. „Während über jeden kleinen Verstoß gegen die Maskenverordnung bei regierungskritischen Demonstrationen eine Pressemitteilung gemacht wird“, sei versucht worden, den Angriff eines Asylbewerbers auf eine junge Frau zu verheimlichen.
So hatte die Polizei der österreichischen Hauptstadt Ende vergangener Woche erst auf Nachfrage der Kronen-Zeitung darüber berichtet, daß ein syrischer Asylbewerber versucht hatte, eine 22jährige zu vergewaltigen. Die Frau setzte sich jedoch mit einem Messer zur Wehr und verletzte den Angreifer schwer.
Die Polizei fand den Mann in der Nähe des Tatortes und verhaftete ihn, nachdem seine Verletzungen in einem Krankenhaus behandelt worden waren. Zur Zeit des Übergriffes sei der polizeibekannte Syrer alkoholisiert gewesen und habe zudem Drogen bei sich gehabt.
Anwalt kritisiert „unsensible Vorgehensweise“
Die zuständige Staatsanwaltschaft zeigte das Opfer des Angriffs wegen Körperverletzung an. Gegenüber dem Blatt bezeichnete der Anwalt der Frau dies als „absolut unsensible Vorgehensweise“.
In Österreich hatte im vergangenen Jahr der Mord an einer 13jährigen für Schlagzeilen und Bestürzung gesorgt. Die Jugendliche war von mehreren Afghanen unter Drogen gesetzt, vergewaltigt und umgebracht worden. Daraufhin entbrannte im Land eine Diskussion über den Umgang mit kriminellen Asylbewerbern. (ag)