BRÜSSEL. Die EU hat angekündigt, sich angesichts der Energiekrise auf Blackouts in Europa vorzubereiten. „Es ist gut möglich, daß Katastrophenhilfe auch innerhalb der EU nötig wird“, sagte der EU-Kommissar für humanitäre Hilfe und Krisenschutz, Janez Lenarčič, am Dienstag dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
Es sei wichtig, sich nun vorausschauend zu wappnen. Der Bedarf an humanitärer Hilfe explodiere nicht nur angesichts des Kriegs in der Ukraine, sondern weltweit. Hinzu komme die Energiekrise.
EU-Kommission sei für Blackouts gewappnet
Seine Behörde stelle sich auf zwei Szenarien ein, führte der EU-Kommissar aus: Falls es in einer kleinen Zahl an EU-Ländern zu Blackouts komme, könnten andere Mitgliedsstaaten Stromgeneratoren liefern. So sei es auch während Naturkatastrophen üblich. Wären allerdings viele EU-Länder betroffen, müßten Nothilfelieferungen gedeckelt werden. Brüssel habe für diesen Fall „strategische Reserven“.
Zu dieser Reserve zählten Löschflugzeuge, Generatoren, Wasserpumpen und Treibstoff, aber auch medizinisches Gerät und Medikamente. Die EU-Kommission habe während der Corona-Pandemie gelernt, nicht erst im Krisenfall zu reagieren. „Schon vor dem Krieg haben wir uns auch gegen chemische, biologische, radiologische und nukleare Notfälle gewappnet“, versicherte Lenarčič. (zit)