PRINCETON. Die amerikanische Universität Princeton hat eine Vorlesung zum Thema „Black Lives Matter“ angekündigt. Inhalt des Kurses, der im kommenden Herbst starten soll, werde unter anderem die Lektüre eines Buches der früheren Kommunistischen Politikerin Angela Davis sein. In den siebziger Jahren stand die schwarze Frau auf der FBI-Liste der zehn meistgesuchten Verbrecher in den USA.
Sie war 1967 kurzzeitig Mitglied der militanten, sozialistischen Partei Black Panther und wurde 1970 beschuldigt, einem früheren Parteikollegen eine Waffe für den Ausbruch aus dem Gefängnis besorgt zu haben. Besonders die Regierung der DDR solidarisierte sich damals mit Davis und protestierte gegen ihre Verhaftung. Davis wurde freigesprochen und traf 1973 unter anderem DDR-Chef Erich Honecker.
In dem „Black Lives Matter“-Seminar sollen die Studenten Davis‘ Buch „Freiheit ist ein ständiger Kampf“ lesen. Es werde in der Veranstaltung um die „historischen Wurzeln und das Wachstum der sozialen Bewegung“ gehen, heißt es auf der Internetseite der Elite-Universität.
Princeton-Dozentin vertritt „kritische Rassentheorie“
„Der Kurs versucht, die Formen der Enteignung zu dokumentieren, mit denen schwarze Amerikaner konfrontiert sind, und bietet eine kritische Untersuchung des industriellen Gefängniskomplexes, der Polizeibrutalität, der städtischen Armut und der weißen Vorherrschaft in den USA.“ Ziel der Veranstaltung sei außerdem, angebliche staatliche Gewalt gegen Afroamerikaner aufzudecken.
Dozentin der Vorlesung ist die Anthropologin Hanna Garth. In der Vergangenheit gab sie unter anderem Kurse zu den Themen „Rasse und Rassismus“, „postkoloniale und dekoloniale Theorie“ sowie „Theorien der sozialen Gerechtigkeit“. Ihre gesamte Lehre basiere auf ihrem Engagement für feministische Methodik und die „kritische Rassentheorie“, schreibt sie auf ihrer Internetseite. (zit)