WIEN. Die Zahl der im Ausland geborenen Personen in Österreich hat einen neuen Höchststand erreicht. Fast 1,8 Millionen (20,1 Prozent) der in Österreich lebenden Menschen wurden im Ausland geboren, ergab der jüngste Migrationsbericht des staatlichen Österreichischen Integrationsfonds für das Jahr 2020. Vor fünf Jahren lag der Anteil bei 18,3 Prozent.
Die größte Gruppe stammte demnach aus Deutschland, dahinter kamen die Länder Bosnien-Herzegowina, Türkei, Serbien und Rumänien. Am größten war der Anteil der im Ausland geborenen Personen an der Gesamtbevölkerung in der Hauptstadt Wien (37,1 Prozent), gefolgt von Oberösterreich (13,5 Prozent) und Niederösterreich (11,4 Prozent), am niedrigsten im Burgenland (zwölf Prozent). Den höchsten Anstieg seit 2016 verzeichnete Tirol mit 19,2 Prozent.
Ausländer in Österreich sind der Studie zufolge häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen als Inländer. Die Arbeitslosenquote lag 2020 unter österreichischen Staatsbürgern bei 8,4 Prozent, unter Ausländern bei 15,3 Prozent fast doppelt so hoch. In Wien war mehr als jeder fünfte Ausländer 2020 ohne Arbeit.
Mehr als jeder vierte Schüler pflegt nicht-deutsche Umgangssprache
Der Integrationsfonds wertete auch die Zahl der Schüler in Österreich aus, die zu Hause eine nicht-deutsche Umgangssprache pflegen. Dieser Anteil stieg im Vergleich zu 2015 um 3,6 Prozentpunkte auf 27,4 Prozent. Demzufolge verständigten sich rund 300.000 der fast 1,1 Millionen Schüler in einer nichtdeutschen Umgangssprache.
Am höchsten war der Anteil solcher Kinder und Jugendlichen an Sonderschulen (40,3 Prozent), Polytechnischen Schulen (35,6 Prozent) und Neuen Mittelschulen (33,3 Prozent). Unter den Bundesländern verzeichnete Wien mit 54,4 Prozent den höchsten Wert, den niedrigsten Kärnten mit 16,6 Prozent. (ls)