ATHEN. Die griechische Polizei hat an der Grenze zur Türkei erstmals große Ventilatoren eingesetzt. Wie Nachrichtenagenturen berichten, hatten Migranten zum wiederholten Mal versucht, die Grenze zu stürmen und zündeten dabei auch Brandsätze und warfen Steine. Die griechische Polizei blies demnach mit den Ventilatoren Rauchschwaden und Tränengas in Richtung der Einwanderer.
Den Berichten zufolge hieß es aus Militärkreisen, bei den Geräten handle es sich um Hochdruckmaschinen, die üblicherweise in Windkanälen für Fallschirmspringer eingesetzt würden. Die Beamten montierten sie auf Jeeps und positionierten sie nahe der Stadt Kastanies in der Grenzregion Evros. Neben den Ventilatoren gingen die Polizisten auch mit Wasserwerfern gegen die Grenzstürmer vor.

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Ein Reporter der Nachrichtenagentur Reuters berichtete, daß auch die türkischen Grenzschützer Tränen- und Rauchgasgranaten einsetzten und in Richtung der griechischen Polizei schossen. Seit Ende Februar kommt es an der griechisch-türkischen Grenze zu Zusammenstößen zwischen illegalen Einwanderern und griechischen Grenzpolizisten.
Grund dafür ist die einseitige Grenzöffnung der türkischen Regierung. Dies löste einen Andrang von Einwanderern aus, die sich in der Türkei aufhalten. Mehrere Reporter hatten berichtet, daß die Migranten per Bus und Taxi an die Grenze gebracht wurden.

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Erdogan fordert neues Asylabkommen mit EU
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan fordert ein neues Asylabkommen zwischen der EU und der Türkei. Die Vereinbarung mit Brüssel von 2016 sieht unter anderem vor, daß die Türkei keine Einwanderer illegal weiter auf EU-Gebiet ziehen läßt. Dafür erhält sie von der EU rund sechs Milliarden Euro. Allerdings fließen die Gelder an Hilfsorganisationen und nicht direkt an die Regierung in Ankara.
Desweiteren war in dem Flüchtlingspakt eine Lockerung der Visafreiheit für türkische Staatsbürger vorgesehen. Diese hatte Brüssel aber an Bedingungen wie eine Reform der Anti-Terror-Gesetze geknüpft. Kommenden Dienstag wollen sich Erdogan, Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron in Istanbul treffen, um über eine Überarbeitung der Vereinbarung zu sprechen. (ls)