WASHINGTON. Die Vereinigten Staaten haben ihren Abzug aus Syrien an Bedingungen geknüpft. Zuvor müsse die Türkei Washington versichern, daß sie nach einem Abzug keine kurdischen Stellungen in Nordsyrien angreife. Kurdische Milizen sind Verbündete der Amerikaner im Kampf gegen die Terrororganisation „Islamischer Staat“. „Wir denken nicht, daß die Türkei militärische Operationen unternehmen sollte, die nicht vollständig mit den Vereinigten Staaten koordiniert und befürwortet werden“, sagte der Nationale Sicherheitsberater, John Bolton, am Sonntag in Washington. Dies sei wichtig, damit keine US-Truppen, aber auch nicht „die syrischen Oppositionskräfte, die mit uns gekämpft haben“ gefährdet würden.
Im Dezember hatte US-Präsident Donald Trump den Abzug von US-Truppen aus dem Bürgerkriegsland angekündigt. Daran gab es heftige Kritik, vor allem aus Sicherheitskreisen. Verteidigungsminister James Mattis trat wegen der Abzugsankündigung von seinem Amt zurück. Trump hatte für die Heimholung der Truppen ursprünglich eine Frist von 30 Tagen gesetzt, diese aber später auf vier Monate verlängert. Die Kurdenmiliz YPG hat zwischenzeitlich Gespräche mit der Regierung von Präsident Bashar al-Assad aufgenommen und ihn gebeten, zur Unterstützung der Kurden Truppen in den Norden des Landes zu verlegen.
Lob für die neue Abzugsstrategie kam von Senator Lindsey Graham. „Ich unterstütze es sehr, daß der Präsident seine Position einer Neubewertung unterzogen hat“, sagte Graham dem Sender CBS. Man müsse einen Abzug „klug“ gestalten. Sein republikanischer Parteifreund, der Kongreßabgeordnete Justin Amash, widerspricht dieser Sichtweise. „Die militärischen Verstrickungen der USA werden nie enden, solange der Präsident auf kriegsbefürwortende Radikale wie Bolton hört“, twitterte Amash. Bolton schaffe eine nicht erfüllbare Liste von Bedingungen für den Abzug aus einem Krieg, in den Truppen ohne Zustimmung des Kongresses entsendet worden seien. (tb)