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Italien: Afrikaner steckt Schulbus aus Protest gegen Einwanderungspolitik in Brand

Italien: Afrikaner steckt Schulbus aus Protest gegen Einwanderungspolitik in Brand

Italien: Afrikaner steckt Schulbus aus Protest gegen Einwanderungspolitik in Brand

Ausgebrannter Bus bei Mailand
Ausgebrannter Bus bei Mailand
Ausgebrannter Bus bei Mailand: Innenministerium prüft Entzug von Staatsbürgerschaft Foto: picture alliance / ROPI
Italien
 

Afrikaner steckt Schulbus aus Protest gegen Einwanderungspolitik in Brand

Ein Busfahrer mit senegalesischen Wurzeln hat am Mittwoch bei Mailand aus Protest gegen die Einwanderungspolitik der Regierung einen Schulbus in Brand gesteckt. Als Motiv gab er an, Aufmerksamkeit für die Afrikaner erzeugen zu wollen, die bei der Überfahrt nach Europa im Mittelmeer ertränken. Er habe von sich als „Held“ gesprochen.
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Cato, Palmer, Exklusiv

MAILAND. Ein Busfahrer mit senegalesischen Wurzeln hat am Mittwoch bei Mailand aus Protest gegen die Einwanderungspolitik der Regierung einen Schulbus in Brand gesteckt. Die 51 Jugendlichen konnten mit Hilfe der Einsatzkräfte noch rechtzeitig aussteigen. Mehrere Schüler erlitten eine Rauchgasvergiftung. Der mutmaßliche Täter wurde festgenommen.

Der Fahrer sollte die Kinder und Lehrer von einem Ausflug zurück in die Schule fahren. Allerdings änderte er seine Route in Richtung Mailand. Er bedrohte die Insassen mit einem Messer, das später in dem Wrack gefunden wurde. Die Lehrer zwang er nach Angaben der Nachrichtenagentur Ansa, die Kinder mit Stromkabeln zu fesseln.

Mehrere Schüler informierten ihre Eltern, woraufhin diese die Polizei alarmierten. Die Einsatzkräfte stoppten den Bus, nachdem er eine Polizeisperre durchbrochen hatte. Der Mann schüttete daraufhin Benzin aus und zündete den Bus an. Kinder und Lehrer konnten sich mit Hilfe der Einsatzkräfte rechtzeitig in Sicherheit bringen.

Mutmaßlicher Täter sprach von sich als „Held“ 

Bei seinem Verhör durch die Staatsanwaltschaft sagt er laut der Tageszeitung Corriere della Sera, es tue ihm leid und er habe niemanden töten wollen. Als Motiv gab er an, Aufmerksamkeit für die Afrikaner erzeugen zu wollen, die bei der Überfahrt nach Europa im Mittelmeer ertränken. Er habe von sich als „Held“ gesprochen, der als einziger den Mut aufbrächte, das Gewissen der Bevölkerung zu erschüttern. Ebenso bezeichnete er sich als „Panafrikanist“.

Seine eigentliche Absicht sei es gewesen, mit dem Bus den Mailänder Flughafen Linate zu erreichen und von dort nach Senegal zu reisen, behauptet der 46jährige. Die Kinder habe er als „Schild“ nutzen wollen.

„Er hat gesagt, wenn sich jemand bewegt, schüttet er Benzin aus und zündet das Feuer an“, berichtete ein Mädchen aus dem Bus der Nachrichtenagentur Ansa. Zudem habe er behauptet, die Schuld am Tod der Afrikaner liege bei der Regierung aus Lega und Fünf-Sterne-Bewegung. „Schluß mit den Toten im Mittelmeer!“ soll er mehrfach gerufen haben.

Vorbestraft wegen Trunkenheit am Steuer und sexuellen Mißbrauchs

Ousseynou Sy hatte 2004 die italienische Staatsbürgerschaft erworben und ist bereits wegen Trunkenheit am Steuer aufgefallen und wegen sexuellen Mißbrauchs eines Mädchens verurteilt worden. Außerdem habe er vor zwölf Jahren seinen Führerschein verloren. Am Donnerstag wurden Vorwürfe gegenüber dem Unternehmen Autoguidovie laut, für das der 46jährige fuhr. Es habe von seinen Vorstrafen allerdings nichts gewußt, teilte die Firma mit.

Das italienische Innenministerium prüft unterdessen, dem Mann die Staatsbürgerschaft zu entziehen. Er hatte sie erworben, weil er eine Italienerin heiratete. (ls)

Ausgebrannter Bus bei Mailand: Innenministerium prüft Entzug von Staatsbürgerschaft Foto: picture alliance / ROPI
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