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Regimekritische Demonstrationen: Wieder Tote bei Anti-Regime-Protesten im Iran

Regimekritische Demonstrationen: Wieder Tote bei Anti-Regime-Protesten im Iran

Regimekritische Demonstrationen: Wieder Tote bei Anti-Regime-Protesten im Iran

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Unruhen im Iran: Ausweitung der Proteste Foto: picture alliance / AP Photo
Regimekritische Demonstrationen
 

Wieder Tote bei Anti-Regime-Protesten im Iran

Im Iran ist die Zahl der getöteten Demonstranten weiter gestiegen. Bei den Protesten sind in der Nacht zum Dienstag sieben Menschen ums Leben gekommen. Das Mullah-Regime in Teheran beschuldigt unterdessen die USA, Israel und Saudi-Arabien die Menschen aufgewiegelt zu haben.
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TEHERAN. Im Iran ist die Zahl der getöteten Demonstranten weiter gestiegen. Allein in der vergangenen Nacht verloren sieben Personen bei den Protesten gegen das iranische Regime ihr Leben, berichtet die Nachrichtenagentur dpa. Demnach seien sechs Demonstranten und ein Passant in der Region Isfahan im Zentrum des Landes ums Leben gekommen. Zuvor hatten iranische Medien bereits den Tod eines Polizisten gemeldet. Die sechs Demonstranten seien von Sicherheitskräften getötet worden, als sie versucht hätten, eine Polizeiwache in Kahderidschan zu stürmen, hieß es im Staatsfernsehen.

Auch ein Mitglied der Iranischen Revolutionsgarde (Pasdaran) ist bei einer Kundgebung ums Leben gekommen. Ein Demonstrant habe mit einem Jagdgewehr auf Revolutionsgarden gezielt und dabei einen Revolutionswächter getötet, hieß es. Bislang hatte die iranische Führung bestritten, die Pasdaran bei den Demonstrationen einzusetzen. Bilder zeigten, wie iranische Sicherheitskräfte mit äußerster Brutalität gegen Demonstranten vorgingen.

Anzahl der Festnahmen erhöht sich

Allein in Teheran hat die Polizei nach Angaben der Behörden in den vergangenen drei Tagen 450 Demonstranten festgenommen. Zahlen für Verhaftungen im ganzen Land lägen jedoch nicht vor. Nach Berichten iranischer Medien sollen aber mehrere Hundert Menschen inhaftiert worden sein.

Irans Präsident Hassan Ruhani betonte, es wäre ein Fehler, die Proteste nur als ausländische Verschwörung einzustufen. „Die Probleme der Menschen sind nicht nur wirtschaftlicher Natur, sondern sie fordern auch mehr Freiheiten.“ Dennoch sei eine ausländische Provokation nicht von der Hand zu weisen. „Unser Erfolg gegen die Vereinigten Staaten und das zionistische Regime war für die Feinde Irans unerträglich. Erwarten Sie nicht, daß sie sich rächen werden“, fragte Rouhani. „Glauben Sie nicht, daß sie einige Leute provozieren werden?“

Auch der iranische Sicherheitsrat (SNSC) bezeichnete die Proteste als einen vom Ausland gesteuerten „Stellvertreterkrieg“. SNSC-Sekretär Ali Schamcani beschuldigte US-Präsident Donald Trump und Irans Erzfeind Saudi-Arabien, hinter den Unruhen zu stecken. „Die haben in der Region viel investiert, aber alles verloren“, sagte Schamchani dem libanesischen Sender Al-Mayadeen. Der Iran werde die Unruhen aber stoppen. Der SNSC ist nach dem Wächterrat das zweitwichtigste Organ des Staates und fällt bei sicherheitsrelevanten Fragen die Entscheidungen.

USA und Israel unterstützen die Proteste

Zuvor hatten sich die USA und Israel mit den Protesten der iranischen Bevölkerung solidarisiert. „Das Regime hat Angst vor seinem eigenen Volk, deswegen werfen sie Studenten ins Gefängnis, deshalb verbieten sie soziale Medien“, kritisierte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu.

„Die großartigen Menschen des Irans sind seit vielen Jahren unterdrückt worden. Sie sind hungrig auf Nahrung und Freiheit“, twitterte US-Präsident Donald Trump. „Zeit für Wandel!“ Irans Präsident Ruhani wies die Kritik Trumps scharf zurück. Wer die Iraner pauschal als Terroristen bezeichne, habe kein Recht, Mitgefühl mit dem Land zu äußern. Trump präsentiere sich als Heuchler, rügte der als Reformer ins Amt gekommene Politiker den amerikanischen Präsidenten.

Die Proteste hatten am Donnerstag im Nordosten des Landes begonnen. Sie richteten sich zunächst gegen die gestiegenen Preise für Lebensmittel und die hohe Arbeitslosigkeit im Land, später aber auch zunehmend gegen das schiitische Mullah-Regime, das das Land seit 1979 regiert und dem von internationalen Nichtregierungsorganisationen immer wieder Verstöße gegen die Menschenrechte, besonders gegen die Rechte von Frauen und religiöser Minderheiten vorgeworfen werden. (ha)

Unruhen im Iran: Ausweitung der Proteste Foto: picture alliance / AP Photo
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