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Mehr Vielfalt: Outdoor-Hersteller entschuldigt sich für zu viele weiße Models

Mehr Vielfalt: Outdoor-Hersteller entschuldigt sich für zu viele weiße Models

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Firmenchef David Labistour: „Dominieren weiße Männer die Outdoor-Branche?“ Foto: picture alliance / AP Images
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Outdoor-Hersteller entschuldigt sich für zu viele weiße Models

Der größte Hersteller für Outdoor-Bekleidung in Kanada hat sich dafür entschuldigt, zu viele weiße Modelle in seiner Werbung abzubilden. Dies würde die falsche Vorstellung verewigen, daß Schwarze in Kanada nicht Ski führen, wanderten oder kletterten. Auch die mit einem Sponsorenvertrag ausgestatteten Sportler seien lange Zeit zu weiß gewesen.
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VANCOUVER. Der größte Hersteller für Outdoor-Bekleidung in Kanada, die Mountain Equipment Co-op (MEC), hat sich dafür entschuldigt, zu viele weiße Modelle in seiner Werbung abzubilden. Diese Bilder würden die weitgehend falsche Vorstellung verewigen, daß Schwarze in Kanada nicht Ski fahren, wandern oder klettern, bedauerte Firmenchef David Labistour in einem offenen Brief mit dem Titel: „Dominieren weiße Männer die Outdoor-Branche?“

Es sei an der Zeit, die Rolle anzuerkennen, die sein Unternehmen bei der Unterrepräsentation von „People of Color“ im Outdoor-Segment gespielt habe. Deshalb müsse es zu Veränderungen kommen. Dabei ginge es nicht um ihn selbst, „einen weiteren heterosexuellen weißen Mann mit einer Stimme in der Outdoor-Branche“, sondern um eine bewußte Entscheidung der gesamten Firma. Andere Marktteilnehmer sollten sich ein Vorbild nehmen und ebenfalls mehr „Vielfalt abbilden“.

Auch die Liste der mit einem Sponsorenvertrag ausgestatteten Sportler sei lange Zeit nicht vielfältig genug gewesen. „Die Botschafter unserer Firma waren in den vergangenen Jahren fast ausschließlich weiß“, sagte Labistour der kanadischen Online-Zeitung Daily Hive. Man habe nun eine „diversere Gruppe von Ausnahmeathleten“ verpflichtet, um die MEC-Produkte zu repräsentieren. Dennoch habe das Unternehmen noch zu viel tun, in Bezug auf „verschiedene Körpertypen oder unterschiedliche Geschlechtsidentitäten“.

„Visuelle Apartheid“ in der Werbung

Bereits im Mai hatte es in Kanada eine ähnliche Debatte gegeben. Eine Studie von Jacqueline Scott von der Universität in Toronto hatte bestätigt, daß sich vornehmliche weiße Personen in der Natur aufhalten würden, um zu wandern oder zu klettern. Doch Schuld daran sei nicht etwa die fehlende Motivation von Schwarzen, sondern eine „visuelle Apartheid“ in der Werbung, wie die Forscherin erklärte.

Viele Schwarze würden gerne Ski fahren oder klettern, „aber sie treffen auf kulturelle Barrieren“, sagte sie in einem Interview mit der National Post. Es gebe das allgemeine Gefühl, daß die Outdoor-Branche ein Raum für Weiße sei und daß „People of Color“ nicht in diesen Raum gehörten. (ha)

Firmenchef David Labistour: „Dominieren weiße Männer die Outdoor-Branche?“ Foto: picture alliance / AP Images
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