MADRID. Die spanische Küstenwache hat erneut mehr als 500 Einwanderer nach Europa gebracht. Die Migranten waren auf rund einem Dutzend Booten in Afrika gestartet, teilte die Behörde laut der Zeitung El País mit. 284 Personen seien nach Motril gebracht worden, 240 nach Algeciras in der Region Andalusien.
In den vergangenen Wochen haben sich die Schlepperrouten vermehrt in Richtung Spanien verlagert. Italien läßt keine Schiffe von Nichtregierungsorganisationen mit Flüchtlingen an Bord mehr anlanden. Außerdem meldeten Hilfsorganisationen, daß Libyen verstärkt gegen Schlepper vorgeht.
Hoy hasta 13:15h: Rescatadas 361 #personas 9 #pateras de las cuales 135 personas/5 pateras #Estrecho y 226 personas/4 pateras #Alboran Participan búsqueda: buques Luz de Mar/SAR Mastelero, guardamar Concepción Arenal, salvamares Arcturus/Gadir y patrulera Alcotán 14 @aduanassva pic.twitter.com/aNXgFRdKye
— SALVAMENTO MARÍTIMO (@salvamentogob) August 15, 2018
Schlepperroute nach Spanien verlagert
Viele der meist afrikanischstämmigen Migranten weichen deshalb in die Nachbarländer Algerien und Marokko aus, von wo aus sie versuchen, nach Europa zu gelangen.
Vergangene Woche hatte die Küstenwache rund 460 Einwanderer nach Spanien gebracht. Die Mittelmeerflüchtlinge waren Behördenangaben zufolge von Marokko aus gestartet.
Nach Angaben der Internationalen Migrationsorganisation (IOM) kamen in diesem Jahr rund 23.000 Einwanderer über das Meer nach Spanien. 307 Personen starben bei dem Versuch, das Meer zu überqueren. Illegale Einwanderer versuchen auch auf dem Landweg spanisches Staatsgebiete zu erreichen.
Spanien will 60 Aquarius-Flüchtlinge aufnehmen
Unterdessen hat Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez zusgesagt, 60 Einwanderer aufzunehmen, die an Bord der Aquariuswaren. Das Flüchtlingsschiff hatte am Mittwoch auf Malta angelegt, nachdem es mehrere Tage im Mittelmeer kreuzte und europäische Regierungen aufforderte, die 141 Migranten einreisen zu lassen.
Auch Deutschland kündigte an, sich an der Aufnahme zu beteiligen. Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums teilte auf Anfrage der JUNGEN FREIHEIT mit, Minister Horst Seehofer (CSU) habe entschieden, „aus Gründen der Humanität bis zu 50 der aus Seenot geretteten Menschen“ zu übernehmen. (ls)