CANBERRA. Die Mehrheit der Australier hat sich in einer Volksbefragung für die gleichgeschlechtliche Ehe ausgesprochen. 61,6 Prozent der Teilnehmer stimmten für die „Ehe für alle“. 38,4 Prozent waren dagegen. 79,5 Prozent der Bevölkerung gaben in den vergangenen zwei Monaten ihr Votum ab. Das Ergebnis ist rechtlich nicht bindend.
Der Abstimmung waren parlamentarische Streitigkeiten vorausgegangen. Einige Abgeordnete hatten die Befragung als zu teuer abgelehnt, andere plädierten für einen Volksentscheid, an den sich die Regierung hätte halten müssen. Unter anderem ein Kirchenbündnis hatte für die Ablehnung der „Ehe für alle“ geworben.
Die konservative Regierung von Ministerpräsident Malcolm Turnbull kündigte an, im Parlament eine Debatte und eine Abstimmung über die Öffnung der Ehe abzuhalten. Er bezeichnete das Ergebnis laut der Nachrichtenagentur AFP als „eindeutig und überwältigend“. Es sei nun an der Zeit, den Willen der Australier umzusetzen. Das Prozedere soll bereits am Mittwoch beginnen. Der letzte Sitzungstag des Parlaments in diesem Jahr ist der 7. Dezember, womit die „Ehe für alle“ noch vor Weihnachten beschlossen werden könnte. (ls)