WIEN. Der österreichische Verfassungsschutz hat eine dringende Warnung vor türkischen Cyberattacken an Unternehmen ausgegeben. Die Gruppe „Aslan Neferler Tim“ mache es sich derzeit zur Aufgabe, vor allem staatliche Instituten aber auch private Betriebe anzugreifen.
Die Hacker kommunizierten über soziale Medien, erst dann damit aufhören zu wollen, wenn Österreich seine Repressionen gegen die Türkei beende: „Solange die politische Einstellung wider der Türkei anhält, werden Angriffe fortgesetzt. Wer das Wort Türkei in den Mund nimmt, soll genau überlegen, sonst wird seine Stimme zum Schweigen gebracht“, schreibt die Gruppe in einem ihrer Beiträge.
Eskalation nach Putschversuch
Der österreichische Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) sprach sich in der Vergangenheit wiederholt gegen einen EU-Beitritt der Türkei aus. Nach dem gescheiterten Putschversuch in dem Land legte er austro-türkischen Befürwortern von Ministerpräsident Erdogans Politik nahe, das Land in Richtung Heimat zu verlassen.
Kurz darauf ereigneten sich bereits erste Angriffe auf die gesamte Netzstruktur des Flughafens Wien-Schwechat. Dieser mußte in der Folge seinen kompletten Betrieb kurzzeitig einstellen. Der ermittelnde Verfassungsschutz registrierte auch einen Angriff auf die Österreichische Nationalbank, wie es in dem der JUNGEN FREIHEIT vorliegenden Schreiben heißt.
Das Innenministerium macht in dem vertraulichen Schreiben vom 13. September auch auf die Gefahr von Nachahmern aufmerksam und ersucht, Angriffe an das Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorbekämpfung zu melden. (vi)