ÖSTERSUND. Die Polizei der schwedischen Stadt Östersund hat Frauen geraten, nachts nicht mehr allein unterwegs zu sein. Damit reagierte sie auf eine Welle der Gewalt durch mutmaßlich ausländische Täter. Allein in den vergangenen drei Wochen habe es in der Stadt mit rund 44.000 Einwohnern rund zehn Angriffe und sexuelle Übergriffe auf Frauen gegeben.
Einer der mutmaßlichen Täter war zuletzt im Süden des Landes festgenommen worden. Der Asylbewerber hatte versucht, nach Deutschland auszureisen. Zuvor hatte er in einer Asylunterkunft nahe Östersund gelebt. Zudem gab es mehrere versuchte Vergewaltigungen sowie einen sexuellen Übergriff auf zwei zehnjährige Mädchen an einer Bushaltestelle, berichtet das schwedische Radio.
„Welle der Gewalt gegen Frauen“
Polizeichef Stephen Jerand sprach von einer „Welle der Gewalt gegen Frauen“. Hinter den Angriffen vermutet er die gleichen Personen. Die Opfer beschrieben die Täter als „ausländisch aussehend“. Bürgermeisterin Ann-Sofie Andersson kritisierte die Polizeiwarnung: „Es kann nicht die Lösung sein, solche Warnungen auszusprechen.“
Die schwedische Polizei steht seit Wochen in der Kritik. Sie hatte zu Beginn des Jahres eingestanden, sexuelle Übergriffe auf Frauen durch Ausländer während zweier Festivals unter den Teppich gekehrt zu haben. Später entschuldigte sich die Polizei dafür. (ho)