MOSKAU. Rußlands Präsident Wladimir Putin hat den Abschuß eines russischen Kampfflugzeuges durch die Türkei mit Konsequenzen gedroht. „Es sind Helfershelfer der Terroristen, die uns einen Stoß in den Rücken versetzt haben“, sagte Putin nach Angaben der staatlichen russischen Nachrichtenseite RT Deutsch. „Dieses tragische Ereignis wird ernsthafte Folgen für die russisch-türkischen Beziehungen haben.“
Vorwürfe der Militärführung in Ankara, die russische Maschine habe den türkischen Luftraum verletzt, wies Putin zurück. Das Flugzeug sei einen Kilometer von der türkischen Grenze entfernt über Syrien abgeschossen worden. Dies könne durch Radaraufzeichnungen beweisen werden.
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Ex-Bundeswehrgeneral warnt vor Eskalation
Über die Art des Abschusses gibt es unterschiedliche Versionen. Die Türkei gab an, die russische Maschine vom Typ „Suchoi Su-24“ sei durch ein eigenes Kampflugzeug abgeschossen worden. Moskau dagegen sprach von einer Boden-Luft-Rakete. Unklar ist bisher auch, was aus den zwei Piloten wurde. Turkmenischen Milizen gaben an, einen der beiden getötet zu haben.
Die Nato, deren Mitglied die Türkei ist, kündigte für 17.00 Uhr eine Sondersitzung an. Der frühere Bundeswehr-Generalinspekteur Harald Kujat warnte gegenüber der Bild-Zeitung vor einer Eskalation. „Das ist jetzt genau die Situation, die ich seit Monaten befürchtet habe. Der Zwischenfall ist dramatisch, und die Gefahr wächst, daß wir in einen immer größeren Schlamassel geraten.“
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Rußland bombardiert seit dem 30. September Ziele von Assad-Gegnern in Syrien. Die USA werfen Moskau dabei vor, „gemäßigte Rebellengruppen“ anzugreifen. Laut russischen Angaben steht jedoch vor allem der Islamische Staat (IS) im Visier der Luftstreitkräfte. Zuletzt hatte Rußland die Zerstörung Dutzender IS-Tanklastzüge bekanntgegeben. (ho)