SOFIA. Die Überwachungsanlage an der bulgarisch-türkischen Grenze ist derzeit nahezu vollständig außer Betrieb. Das berichtet Spiegel-Online unter Berufung auf ein internes Papier deutscher Sicherheitsbehörden. Demnach könne das bulgarische Innenministerium nicht den Strom für die unter anderem mit Wärmebildkameras, Bewegungsmeldern und Bodenradar ausgerüstete Anlage bezahlen.
Dieser Zustand soll laut Papier bereits seit geraumer Zeit anhalten. Auch sei die Hälfte der Streifenwagen der Grenzpolizei wegen Geldmangels stillgelegt worden. Auf Anfrage gab die bulgarische Botschaft in Berlin bekannt, „daß die bulgarische Grenze mit allen vorhandenen Möglichkeiten des Personalbestandes und der zur Verfügung stehenden Technik geschützt wird“.
Die Anlage an der Grenze zur Türkei, die die illegale Einwanderung nach Europa unterbinden soll, galt bei ihrer Indienststellung vor einigen Jahren als eine der modernsten ihrer Art. Ohne diese können bulgarische Grenzstreifen illegale Grenzübertritte in dem unwegsamen Gelände „in größerer Anzahl kaum verhindern“, heißt es in dem internen Papier. Schleuser würden sich „sehr schnell auf Schwachstellen“ einstellen. „Im Falle Bulgariens sind diese derzeit eklatant.“ (FA)