BERLIN. Der Islamische Staat sucht derzeit gezielt Deutsche als Opfer. Dies geht aus einem internen Schreiben aus Sicherheitskreisen, welches der Bild-Zeitung vorliegt. Demnach werde Deutschland durch sein Engagement vom IS verstärkt als Feind wahrgenommen. Besonders bedroht seien demnach Botschaftspersonal sowie deren Angehörige, aber auch Touristen und Angestellte von Unternehmen, die mit Deutschland in Verbindung stehen.
Der gesamte Sahelraum gilt demnach als Gefahrenbereich. Vor allem der IS-Ableger Islamische Staat Provinz Sinai, der sich bisher auf Anschläge gegen ägyptische und israelische Einrichtungen beschränkte, könnte hierbei eine tragende Rolle spielen. Durch spektakuläre Morde und medial inszenierte Hinrichtungen von Europäern würde dieser sein Ansehen steigern. Erst am Mittwoch ermordete die IS-Gruppe den kroatischen Ingenieur Tomislav S., den sie zuvor entführt hatten.
Seit September 2014 unterstützt die Bundeswehr kurdische Peschmerga-Kämpfer im Kampf gegen den IS. Derzeit bilden rund achtzig Bundeswehrsoldaten diese im irakischen Erbil aus. Zudem wurden den Kurden bisher mehr als 1.500 Tonnen Kriegsmaterial übergeben. Alleine nach Erbil lieferte die Bundeswehr 140 Tonnen Munition, darunter Hunderttausende Patronen für Gewehre, tausende Handgranaten und hunderte Panzerfaust-Geschosse. (FA)