PARIS. Frankreich hat die Botschafterin der Vereinigten Staaten, Jane Hartley, einberufen. Damit reagiert Präsident François Hollande auf die von WikiLeaks am Dienstag veröffentlichten Dokumente, nach denen der amerikanische Geheimdienst NSA seit 2006 ihn und seine Vorgänger Jacques Chirac und Nicolas Sarkozy ausspioniert haben soll.
Die als streng geheim eingestufte Dateiensammlung unter dem Namen „Espionnage Elysée“ bietet Einblicke über das Verhältnis zwischen dem gegenwärtigen Staatsoberhaupt Frankreichs und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Zudem wurde ein geheimes Treffen des Staatschefs mit der SPD-Spitze bekannt. Bei diesen wurde über einen möglichen Austritt Griechenlands aus der Eurozone gesprochen.
Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der Vereinigten Staaten, Ned Price, wollte die Enthüllungen nicht kommentieren. Er betonte jedoch, daß der französische Präsident gegenwärtig nicht von den USA abgehört werde. „Wir zielen nicht auf die Kommunikation von Präsident Hollande werden auch nicht auf sie zielen“, sagte Price laut USA today. (cop)