BRÜSSEL. Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des EU-Parlaments, Elmar Brok (CDU), hat die türkischen Luftangriffe auf Stellungen der kurdischen PKK im Nordirak scharf kritisiert. „Die Türkei sollte sich endlich für eine einheitliche Strategie entscheiden und nicht gleichzeitig den Islamischen Staat und dessen Gegner bekämpfen“, sagte Brok der Welt. Der Hauptfeind Ankaras sei der IS, mahnte Brok. „Das sollte auch Erdogan erkennen.“
Ähnlich äußerte sich auch der Vize-Präsident des EU-Parlaments, Alexander Graf Lambsdorff (FDP): „Der Türkei sollte die Botschaft übermittelt werden, daß es vollkommen verfehlt wäre, den Islamischen Staat und die PKK gleichzusetzen.“ Die Türkei sei ein wichtiger strategischer Partner und werde dies auch bleiben, versicherte der FDP-Politiker.
„Mit dem IS ist kein Friedensprozeß möglich“
„Man sollte aber sicherstellen, daß der Kampf gegen den Islamischen Staat nicht mit einem militärischen Vorgehen gegen die PKK aus innenpolitischen Gründen vermischt wird“, warnte er. Zwischen den Terroristen des IS und der PKK bestehe ein „qualitativer Unterschied“. Anders als mit der PKK sei mit dem IS kein Friedensprozeß möglich.
Die Türkei fliegt seit dem Wochenende Luftangriffe gegen den IS in Syrien. Gleichzeitig geht das türkische Militär gegen die Truppen der PKK vor, die selbst gegen den IS kämpfen. (krk)