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Nach Anschlag auf Auto: Linken-Politiker beklagt Pogromstimmung

Nach Anschlag auf Auto: Linken-Politiker beklagt Pogromstimmung

Nach Anschlag auf Auto: Linken-Politiker beklagt Pogromstimmung

Freital
Freital
Ortseingangsschild von Freital: Angespannte Situation wegen Aufnahme von Asylbewerbern Foto: picture alliance/ZB/dpa
Nach Anschlag auf Auto
 

Linken-Politiker beklagt Pogromstimmung

Nach dem mutmaßlichen Anschlag auf das Auto des Linken-Lokalpolitikers Michael Richter im sächsischen Freital hat dieser eine Reaktion von der sächsischen Landesregierung gefordert. Es dürfe jetzt keinen „Kuschelkurs“ mehr mit „rechten Kräften“ geben. In Freital herrsche eine „Pogromstimmung“.
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FREITAL. Nach dem mutmaßlichen Anschlag auf das Auto des Linken-Lokalpolitikers Michael Richter im sächsischen Freitag hat dieser eine Reaktion von Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) gefordert. Es brauche jetzt ein klares Zeichen der sächsischen Landesregierung und insbesondere von Innenminister Markus Ulbig (CDU), sagte Richter dem Nachrichtensender N24. Ulbig dürfe nun keinen „Kuschelkurs mit rechten Kräften mehr führen“, forderte der Linkspartei-Politiker.

Auf Richters Auto war in der Nacht zu Montag ein mutmaßlicher Sprengstoffanschlag verübt worden. Er habe gegen 0.45 Uhr einen lauten Knall gehört. Als er dann aus dem Fenster geschaut habe, habe er eine große Rauchwolke aus seinem Wagen aufsteigen sehen, berichtete der Kommunalpolitiker.

Die Polizei bestätigte, daß es eine Explosion gegeben habe. Details wurden aber bislang nicht bekannt, auch nicht, was zu der Explosion geführt habe und wer für sie verantwortlich ist. Derzeit werde das Auto kriminaltechnisch untersucht. Auch wird geprüft, ob die Tat einen rechtsextremistischen Hintergrund hat. Laut sächsischer Lokalmedien sei die Explosion so heftig gewesen, daß auch zwei weitere Fahrzeuge beschädigt wurden.

„Es ist eine gruselige Lage“

Richter sagte dem Fernsehsender, er sei in der Vergangenheit bereits mehrfach wegen seines Engagements für Asylbewerber bedroht worden. Auf Facebook sei dazu aufgerufen worden, ihn zu steinigen, an die Wand zu stellen und zu erschießen. „Es ist eine gruselige Lage, die vergleichbar ist mit Rostock Lichtenhagen und Hoyerswerda in den neunziger Jahren. Es ist eine Pogromstimmung.“

Er werde sich aber dadurch nicht einschüchtern lassen. Das sei genau das, „was die Rechten wollen“. Er werde weiterhin Pro-Asyl-Kundgebungen veranstalten, „für Menschlichkeit, für Weltoffenheit und Toleranz“.

Die Stimmung im sächsischen Freital ist seit Wochen angespannt, weil dort knapp 300 Asylbewerber in einem ehemaligen Hotel untergebracht werden sollen. Hiergegen gibt es Protest. (krk)

Ortseingangsschild von Freital: Angespannte Situation wegen Aufnahme von Asylbewerbern Foto: picture alliance/ZB/dpa
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