KIEW/MOSKAU. Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben den Flughafen von Luhansk im Osten des Landes geräumt. Zuvor soll es zu direkten Kämpfen mit russischen Panzereinheiten gekommen sein, meldete das Verteidigungsministerium in Kiew am Montag. Dabei seien sieben ukrainische Soldaten gefallen.
Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko sprach von einer „direkten und offenen Aggression“ Rußlands. Währenddessen meldet die staatliche russische Nachrichtenagentur Ria Novosti weitere Erfolge der prorussischen Separatisten. Diese hätten ein Kampflugzeug vom Typ Su-27 abgeschossen. Bereits am vergangenen Freitag hatten die Milizen die Zerstörung von fünf Su-25- Erdkampfflugzeugen gemeldet.
US-Senator für Waffenlieferungen an Kiew
Rußlands Präsident Wladimir Putin hatte am Wochenende erstmals Gespräche über die staatliche Verfassung der Ostukraine gefordert. Ein Sprecher der Regierung in Moskau betonte später jedoch, es gehe „absolut nicht“ um einen staatlichen Status der von den Separatisten gehaltenen Gebiete.
Mit Blick auf das russische Vorgehen in der Ukraine forderte der amerikanische Senator John McCain (Republikaner) erneut Waffenlieferungen an Kiew. Nato und EU lehnen dies jedoch bisher ab.
Moskau besorgt über Nationalismus in Kasachstan
Unterdessen zeigen sich erste Risse in der von Rußland vorangetriebenen „Eurasischen Wirtschaftsunion“. Kasachstans Präsident Nursultan Nasarbajew zeigte sich besorgt, daß diese die Unabhängigkeit seines Landes gefährden könne. „Falls die vertraglich vereinbarten Regeln nicht eingehalten werden, behält sich Kasachstan das Recht vor, auf die Mitgliedschaft in der Eurasischen Union zu verzichten“, sagte er nach Angaben der russischen Zeitung Kommersant.
Zuvor hatte der stellvertretende Vorsitzende der russischen Staatsduma, Wladimir Schirinowski, Kasachstan eine „russenfeindliche Stimmungsmache“ vorgeworfen. Der Oppositionspolitiker der nationalistischen LDPR deutete zudem an, daß Rußland nur solange keine Ansprüche bezüglich Kasachstans habe, wie die Ukraine-Krise nicht geregelt sei. Auch Putin beobachtet demnach den Nationalismus in Kasachstan mit Sorge. (ho)