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Schweiz: Freysinger verteidigt kaiserliche Reichskriegsflagge

Schweiz: Freysinger verteidigt kaiserliche Reichskriegsflagge

Schweiz: Freysinger verteidigt kaiserliche Reichskriegsflagge

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Schweiz
 

Freysinger verteidigt kaiserliche Reichskriegsflagge

Der schweizerische SVP-Politiker Oskar Freysinger hat durch eine in seinem Haus aufgehängte kaiserliche Reichskriegsflagge einen Sturm der Empörung auf sich gezogen. Die Grünen verlangen eine Abnahme der Flagge. Freysinger selbst lehnt dies jedoch ab.
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…kaiserliche Reichskriegsflagge: Streit um Wohnungsdekoration Fotos: www.parlament.ch und Wikimedia

SITTEN. Der schweizerische SVP-Politiker Oskar Freysinger hat durch eine in seinem Haus aufgehängte kaiserliche Reichskriegsflagge einen Sturm der Empörung auf sich gezogen. Der Vorsitzende der Grünen im Kanton Wallis, in dem auch Freysinger politisch tätig ist, forderte den SVP-Politiker auf, die Flagge abzunehmen und sich vom Rechtsextremismus zu distanzieren.

Auch der Präsident der Schweizer Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus, Ronnie Bernheim, zeigte sich bestürzt über die kaiserliche Flagge. „Oskar Freysinger sollte als Politiker und Lehrer eine Vorbildfunktion wahrnehmen. Wie kann er da eine Flagge aufhängen, unter der schlimmste Menschenrechtsverletzungen begangen wurden“, sagte er dem Tages-Anzeiger.

Fernsehsender sah nichts Anrüchiges an der Flagge

Hintergrund ist eine Reportage des Schweizer Fernsehsenders SRF, bei der auch die Flagge im Haus Freysingers kurz eingeblendet wurde. Die Vorsitzende der liberalen Fraktion im Walliser Parlament, Gabi Huber, kritisierte, daß der Film erst nach den kürzlich abgehaltenen Wahlen zur Kantonsregierung gezeigt wurde. „Einige Wählerinnen und Wähler hätten es sich vielleicht noch einmal überlegt, ob das wirklich die Person ist, der sie ihre Stimme geben wollen.“

Der SVP-Politiker war bei der Abstimmung mit dem besten Ergebnis aller Kandidaten in die Regierung gewählt worden und wird voraussichtlich Bildungsdirektor. Der SRF-Reporter Roland Huber zeigte sich überrascht über die Reaktionen. „Als wir das drehten, erkannte ich nichts Anrüchiges“, sagt er. „Hätte da ein Hakenkreuz gehangen, hätte ich sicher mehr Fragen gestellt.“

„Die Fahne ist nicht verboten. Sie bleibt hängen.“

Freysinger wies die Kritik an der Flagge zurück. Er habe sie bei einer U-Boot-Ausstellung in Lübeck gekauft und aus dekorativen Gründen aufgehängt. Zudem gehe es niemanden etwas an, wie er sein Haus einrichte. Abnehmen werde er sie trotz der Kritik nicht: „Die Fahne ist nicht verboten. Sie bleibt hängen.“

Auch der jüdische Rechtsextremismusexperte Samuel Althof nahm Freysinger in Schutz. Der Kauf der Flagge mache ihn noch lange nicht zu einem Rechtsextremisten. „Ich persönlich finde es nicht geschickt, Herr Freysinger als Rechtsextremer zu betiteln.“ Bisher seien ihm auch keine rechtsextremen Äußerungen des Politikers aufgefallen. Die Flagge war zwischen 1871 und 1920 in Deutschland im Gebrauch und ist auch heute nicht verboten. (ho)

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