KÖLN. Die Beschriftung der Toilettentüren im Kölner Brauhaus „Em Kölsche Boor“ hat die Gleichstellungsbeauftragte der Domstadt, Bettina Mötting, auf den Plan gerufen. „Ich finde es schade, daß sich Gastronom*innen heutzutage keine kreativeren Lösungen für den Toilettenbereich einfallen lassen und demnach auf altbekannte Klischees und Stereotype zurückgreifen. Ich würde mir wünschen, daß sich die Gesellschaft allmählich von diesen platten Geschlechterklischees verabschiedet“, sagte sie der Boulevardzeitung Express.
Die Betreiber der Gaststätte hatten auf die Tür zum Herrenklo neben einem männlichen Piktogramm ein schlichtes „Bla“ geschrieben. Auf der Tür zum Damen-WC stehen hingegen viele „Blablablas“ neben der Silhouette einer Frau als Anspielung darauf, daß Frauen mehr reden als Männer. Das bezeichnete Mötting als „diskriminierend“.
Brauhaus-Chefin verteidigt „Überspitzung eines Klischees“
Ihrer Ansicht nach fehle den Klischees von redseligen Frauen und schweigsamen Männer die „wissenschaftliche Evidenz“. Sie betonte: „Letztlich ist die Frage nach dem Sprechanteil eine individuelle Typfrage und keine des Geschlechts.“ Pauschalisierungen seien gegenüber Frauen und Männern diskriminierend.
Die Chefin des Brauhauses, Melanie Schwartz, konterte, die Beschriftung habe nichts mit Wissenschaft zu tun, sondern sei lediglich ein Scherz gewesen. „Wir fanden das einen Gag, die Überspitzung eines Klischees – zum Schmunzeln.“ (ag)