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Krähenvögel

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Eine alte Weisheit besagt, die Einkommensteuer habe mehr Menschen zu Lügnern gemacht als der Teufel. Daran mußte ich in letzter Zeit oft schmunzelnd denken, während ich meinen PC mit den Daten meiner Freundin fütterte, um ihre Steuererklärung mal wieder auf den letzten Drücker zu erstellen. Obwohl Steuerprogramme dabei – vor allem moralisch – eine große Hilfe darstellen, könnte ich ganze Seiten mit meinen Horrorerlebnissen füllen. Nach Grenzerfahrungen mit zerstörten Betriebssystemen oder vom Tisch gefallenen Notebooks bin ich in eine wahre Paranoia verfallen und mache nun permanent Datensicherungen auf meiner Festplatte. Der Effekt ist wie bei einem Regenschirm, den man nie braucht, wenn man ihn dabeihat. Aus den Erzählungen eines engen Freundes weiß ich jedoch, daß auch er als Finanzbeamter sich mit vergleichsweise steinzeitlicher Software durch den immer verworrener werdenden Steuerdschungel schlagen darf. Zudem sorgte „Elster“ (Elektronische Steuererklärung), die umstrittene Web-Schnittstelle des Fiskus, für Negativschlagzeilen. So müssen sich Unternehmen bei der Umsatzsteuer-Meldung via Internet nicht authentisieren. Die dazu nötige Software kann sich jeder frei herunterladen, und sowohl den Firmenname als auch die Umsatzsteuer-Identnummer möglicher Opfer findet der potentielle Spaßvogel auf jeder ordnungsgemäßen Rechnung. Sollte sich die virtuelle Elster als gleichermaßen diebisch erweisen wie ihr natürliches Pendant aus dem Tierreich, könnte Wirtschaft und Staatshaushalt erheblicher Schaden entstehen, mahnt Euer Erol Stern

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