OSANBRÜCK. Die ARD wird die über fast vier Jahrzehnte laufende Verkehrskurzsendung „Der 7. Sinn“ nicht in ihre App übernehmen. Und die Serie mit Ekel Alfred, „Ein Herz und eine Seele“, wird dort nur mit entsprechenden Warnhinweisen gezeigt. Grund sei in beiden Fällen „Diskriminierung“ und „Sexismus“, wie Ingo Vandré, der das Streaming-Angebot bei „ARD plus“ verantwortet, der Neuen Osnabrücker Zeitung sagte.
1973, im „Jahr der Frau“, etwa hieß es im „7. Sinn“: „Frauen fahren oft vorsichtiger als Männer, weil ihnen die Übung fehlt. Sie behindern den fließenden Verkehr. Viele Frauen scheuen das Anlegen des Sicherheitsgurts, weil sie Angst um ihren Busen haben.“ In derselben Folge aber vernimmt man auch diese Sätze: „Selten sieht man bei Frauen gefährliches Fahrverhalten. Männer gehen schon eher ein hohes Risiko ein, wie hier beim Überholen einer Kolonne.“ Hier können Sie die Folge noch einmal sehen:
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ARD: „Historische Formate nicht ohne Risiko“
Vandré sagte jetzt: „Natürlich sind historische Formate nicht ohne Risiko.“ Das könne man „heute nicht mehr unkommentiert zeigen. Vieles, was damals ernst gemeint war, fühlt sich heute wie Comedy an.“ Auch bei dem Klassiker „Ein Herz und eine Seele“ sei man sich unsicher gewesen: „Bei einigen Folgen haben wir ernsthaft überlegt, ob wir das überhaupt noch anbieten wollen.“
„Ein Herz und eine Seele“ werde den Zuschauern zwar erhalten bleiben, künftig aber nur noch mit Warnhinweis ausgestrahlt. Der linke Autor Wolfgang Menge hatte die Serie als Satire auf das Spießbürgertum der 1970er Jahre geschrieben. Allerdings ging das nach hinten los. Der reaktionäre Familienvater „Ekel Alfred“ Tetzlaff wurde zur Identifikationsfigur in der Ablehnung gegen die 68er Generation. Unten zeigen wir Ihnen die Folge „Besuch aus der Ostzone“ – ohne Warnhinweis. (fh)
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