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Content-Netzwerk „Funk“: Erster Weltkrieg neu geschrieben

Content-Netzwerk „Funk“: Erster Weltkrieg neu geschrieben

Content-Netzwerk „Funk“: Erster Weltkrieg neu geschrieben

Propaganda-Postkarte mit deutschem und österreichischem Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg: Das Bündnis ist bei "Funk" offenbar nicht bekannt Foto: picture alliance / akg-images | akg-images
Propaganda-Postkarte mit deutschem und österreichischem Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg: Das Bündnis ist bei "Funk" offenbar nicht bekannt Foto: picture alliance / akg-images | akg-images
Propaganda-Postkarte mit deutschem und österreichischem Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg: Das Bündnis ist bei „Funk“ offenbar nicht bekannt Foto: picture alliance / akg-images | akg-images
Content-Netzwerk „Funk“
 

Erster Weltkrieg neu geschrieben

Wenn das Content-Netzwerk „Funk“ von ARD und ZDF Geschichte präsentieren will, ist Vorsicht geboten. So wird in einem Film über Hitler nebenbei der Erste Weltkrieg umgeschrieben. Dabei wäre es so einfach zu verhindern gewesen.
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Das Content-Netzwerk „Funk“ von ARD und ZDF hat schon ein paar „woke“ Kuriositäten präsentiert. Erinnert sei an die Warnung vor „kultureller Aneignung“, die unter anderem vorschrieb: „Verkleide dich nicht als Person einer kulturellen Gruppe. Denn in diesen Kostümen spiegeln sich rassistische Stereotype wider.“ Ein anderer Höhepunkt war das Gendern von Braunbären.

Doch daneben möchte man sich auch zielgruppengerecht, also für die 14- bis 29jährigen, den schweren Themen widmen. So sollte unlängst ein Kurzfilm einen Blick in die Lebensgeschichte von Adolf Hitler werfen, um zu klären, wie „der Österreicher zu einem skrupellosen Kriegstreiber und Massenmörder werden“ konnte.

Eingeleitet mit einem kurzen Intro, in dem Schädel aus einem Gewitterhimmel auf ein Schlachtfeld regnen, bevor der Diktator aus dunklen Wolken erscheint, setzt der Zeichentrickfilm in der Kindheit Hitlers mit Erklärungsversuchen an. Diese sei geprägt gewesen vom prügelnden Vater, der liebevollen Mutter, der eigenen Selbstüberschätzung, und Wagners Musik. So weit, so bekannt.

Deutsche freuen sich über Siege gegen Österreich

Aufhorchen läßt jedoch, wie sich laut „Funk“ der Erste Weltkrieg abgespielt habe. Der ausbrach, nachdem Hitler nach München ausgewandert war. Er meldete sich dort freiwillig, um für das Deutsche Reich zu kämpfen.

Doch dann schreibt „Funk“ die Geschichte munter um: „Die vielen Schlachtsiege über sein Heimatland bestätigen `den spinnerten Österreicher, wie ihn seine Kameraden nennen, nur noch mehr in seinem Österreich-Haß“, heißt es in dem Film. Illustriert wird das mit dem Bild des jungen Hitler in Gesellschaft anderer deutscher Soldaten. Einer sagt dabei: „Wir haben wieder gegen Österreich gewonnen!“

Szene aus dem "Funk"-Film: Deutsche Soldaten gewinnen gegen Österreich im Ersten Weltkrieg Foto: Funk Facebook / Screenshot
Szene aus dem „Funk“-Film: Deutsche Soldaten gewinnen gegen Österreich im Ersten Weltkrieg Foto: Funk Facebook / Screenshot

Wikipedia hätte geholfen

Daß Deutschland 1914 wegen der Ermordung des österreichischen Thronfolgers und seiner Frau mit Wien gemeinsam in den Krieg zog und bis zur Niederlage vier Jahre verbündet war? Hat man in der „Funk“-Redaktion offenbar nicht mitbekommen.

Der für den Beitrag zuständige Autor muß nun wirklich nicht Geschichte studiert haben, um das Skript zu verfassen. Aber im Zweifelsfall hätte ein kurzer Blick in den entsprechenden Wikipedia-Artikel zum Ersten Weltkrieg dafür gesorgt, so einen peinlichen Fehler zu vermeiden.

Aus Gründen der Vollständigkeit sei nur erwähnt, daß der jährliche Projektumfang von „Funk“ bei 45 Millionen Euro liegt. Einfach nochmal die Fakten eines Beitrages prüfen – unbezahlbar.

Propaganda-Postkarte mit deutschem und österreichischem Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg: Das Bündnis ist bei „Funk“ offenbar nicht bekannt Foto: picture alliance / akg-images | akg-images
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