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„Gewisse Übereinstimmung“: Corona-Berichterstattung: ZDF-Chefredakteur räumt Nähe zur Politik ein

„Gewisse Übereinstimmung“: Corona-Berichterstattung: ZDF-Chefredakteur räumt Nähe zur Politik ein

„Gewisse Übereinstimmung“: Corona-Berichterstattung: ZDF-Chefredakteur räumt Nähe zur Politik ein

ZDF-Chefredakteur Peter Frey
ZDF-Chefredakteur Peter Frey
ZDF-Chefredakteur Peter Frey: Bilden Meinungsunterschiede pluralistisch ab Foto: picture alliance/dpa | Sebastian Kahnert
„Gewisse Übereinstimmung“
 

Corona-Berichterstattung: ZDF-Chefredakteur räumt Nähe zur Politik ein

ZDF-Chefredakteur Peter Frey hat ein zeitweise unkritisches Verhältnis zwischen Medien und Politik in der Corona-Berichterstattung eingeräumt. „In den ersten sechs Wochen der Pandemie gab es in der Tat eine gewisse Übereinstimmung zwischen politischer und medialer Landschaft, wie sie in demokratischen Verhältnissen der Ausnahmefall sein sollte.“
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BERLIN. ZDF-Chefredakteur Peter Frey hat ein zeitweise unkritisches Verhältnis zwischen Medien und Politik in der Corona-Berichterstattung eingeräumt. „In den ersten sechs Wochen der Pandemie, etwa von Mitte März bis Ende April, gab es in der Tat eine gewisse Übereinstimmung zwischen politischer und medialer Landschaft, wie sie in demokratischen Verhältnissen der Ausnahmefall sein sollte“, sagte Frey dem Branchenmagazin journalist.

Politiker, Experten und Journalisten seien sich damals einig gewesen, daß die Pandemie außergewöhnliche Maßnahmen erfordert hätte. „Ich selbst habe in einem Kommentar im ‘heute-journal’ gesagt: ‘Wir müssen uns selbst beherrschen, damit uns das Virus nicht beherrscht!’ Ich glaube aber, daß sich das verändert hat, denn spätestens seit Mai spürte man ja auch, wie die Meinungen wieder auseinandergingen“, erläuterte der ZDF-Journalist.

Seitdem bilde der Sender die Meinungsunterschiede zwischen Politikern und Experten „pluralistisch ab, übrigens auch diejenigen an den Rändern des politischen Spektrums“. Frey wies überdies Kritik zweier Forscher zurück, die in einer Studie die aus ihrer Sicht hohe Zahl und Art von Corona-Sondersendungen beanstandet hatten.

Kritik an Öffentlich-Rechtlichen gab es bereits im März

„Wenn man in so einer Krise steckt, ist es immer ganz schwierig, den Ausstiegspunkt zu finden, weil natürlich ein Spezial oder ein Brennpunkt die Annonce einer ganz besonderen Situation ist“, erklärte der ZFD-Mann. „Wir haben darüber sehr intensiv diskutiert und dann im Mai den Punkt gefunden, wo wir aus diesem täglichen Spezial-Modus ausgestiegen sind.“ Dies sei weder zu früh, noch zu spät gewesen.

Bereits im März hatte der Medienwissenschaftler Otfried Jarren die Berichterstattung des öffentlich-rechtlichen Fernsehens in der Corona-Krise scharf kritisiert. Es würden immer die gleichen Experten und Politiker auftreten und als Krisenmanager präsentiert. Auf diese Weise inszenierten die Sender Bedrohung und exekutive Macht zugleich und betrieben „Systemjournalismus“, warnte der emeritierte Professor am Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung der Universität Zürich damals.

Einige öffentlich-rechtliche Sender und Journalisten hatten vor Mitte März Warnungen vor dem Corona-Virus als rechte Verschwörungstheorie abgetan. Als Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) dann ihre erste große Pressekonferenz zu dem Thema gehalten hatte, schwenkten diese Medien radikal um. (ls)

ZDF-Chefredakteur Peter Frey: Bilden Meinungsunterschiede pluralistisch ab Foto: picture alliance/dpa | Sebastian Kahnert
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