SAN BRUNO. Die Videoplattform YouTube hat dem konservativen Comedian Steven Crowder den Geldhahn zugedreht. Künftig kann er mit Videos auf seinem Account kein Geld mehr verdienen. Dies betrifft sowohl Werbeeinnahmen über Anzeigen als auch das Sammeln von Spenden während Live Streams.
Auch der Chef der Identitären Bewegung Österreich, Martin Sellner, sowie zahlreiche weitere Nutzerkontos sind von der Maßnahme betroffen. Videos der Blogger Milo und des konservativen Autors und politischen Kommentators Gavin McInnes wurden gelöscht.
„Sozialismus ist für Schwuchteln“
„Wir sind zu diesem Schluß gekommen, weil wiederholtes ungeheuerliches Handeln der gesamten Community geschadet hat“, begründete YouTube den Schritt. Zuvor hatte das Videoportal noch betont, Crowders Kommentare seien zwar „verletzend“, verstießen aber nicht gegen die Gemeinschaftsstandards. „Meinungen können tief verletzend sein, aber wenn sie unsere Richtlinien nicht verletzen, bleiben sie auf unserer Seite“, hieß es in der ursprünglichen Stellungnahme.
Kritikern geht das Vorgehen dagegen nicht weit genug. „Crowders Einnahmen kommen nicht durch YouTube Anzeigen“, beklagte der Autor der Nachrichtenseite Vox, Carlos Maza, der eine Kampagne gegen Crowder initiiert hatte. Stein des Anstoßes ist ein von Crowder auf YouTube beworbenes und vermarktetes T-Shirt mit der Aufschrift: Socialism Is For F*gs (Sozialismus ist für Schwuchteln).
YouTube teilte zunächst mit, daß Crowder, wolle er die Demonetarisierung seines Accounts rückgängig machen, den Link zu seinem T-Shirt-Verkauf löschen müsse. Auf den wütenden Protest Mazas betonte YouTube dann, daß es um mehr gehe als nur um die T-Shirts. Die Maßnahme ist Teil einer Richtlinienänderung des Konzerns, durch die Clips mit diskriminierenden Inhalten von der Plattform verschwinden sollen. Davon betroffen sind Äußerungen gegen Religionen, Ethnien, die sexuelle Orientierung, Geschlecht und Alter. (tb)