WIEN. Der österreichische Presserat hat die Berichterstattung des Magazins Profil über eine Wahlveranstaltung der FPÖ verurteilt. In einem Text hatte die Journalistin Christa Zöchling die Anhänger der Partei als „die häßlichsten Menschen Wiens“ beschimpft. Der Presserat sah darin eine „eindeutige Diskriminierung“ von FPÖ-Sympathisanten.
Konkret hatte Zöchling geschrieben:
„Es ist zum Heulen: die Menschen, die ihm zukreischen und wie sie aussehen. Es sind die häßlichsten Menschen Wiens, ungestalte unförmige Leiber, strohige, stumpfe Haare, ohne Schnitt, ungepflegt, Glitzer-T-Shirts, die spannen, Trainingshosen, Leggins. Pickelhaut. Schlechte Zähne, ausgeleierte Schuhe. Die Flüchtlinge aus dem Nahen Osten sind ein schönerer Menschenschlag. Und jünger.“
Eine „derartig intensive, pauschale Häufung negativer Attribute ist für sich betrachtet eine eindeutige Diskriminierung dieser Menschen“, urteilte das private Gremium nun. Dabei sei es irrelevant, ob die Journalistin nur einen „subjektiven Eindruck“ vermitteln wollte. Zöchlinger verteidigte ihren Text und gab an, die Häßlichkeit sei keine „ästhetische Kategorie, sondern eine moralische“. (ho)