Nach Lesen dieser Rezension erschließt sich mir nicht, wieso das Machwerk „einer breiten bundesdeutschen Öffentlichkeit einen ersten Einstieg in die vergessene Südtirolthematik und die 1960er Jahre zu eröffnen“ können soll. Eigentlich verstehe ich nicht einmal, warum so etwas in der JF ausgiebig besprochen wird. Für mich ist maßgeblich: „Bis heute wurde und wird den Gebrüdern Bünger von den einst massiv unterdrückten deutschsprachigen Südtirolern Dank und Respekt gezollt.“ Ich habe mich seinerzeit intensiv mit der Südtirol-Tragödie befaßt, die aber nichts mit den „Bumsern“ zu tun hat, sondern durch die verbrecherischen Bestimmungen des Diktats von Saint Germain von 1919 verursacht wurde. Auch mein Dank und Respekt gilt allen Südtiroler Freiheitskämpfern, die in nahezu auswegloser Lage nicht verzagt und den italienischen Chauvinismus, der damals noch weniger als heute vom Faschismus zu trennen war, bekämpft haben. Vermutlich hätte es ohne die deutschen Idealisten nicht einmal ein Sonderstatut für die leider immer noch italienische Provinz Südtirol gegeben.