BERLIN. Weniger als jeder Dritte in Deutschland vertraut dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk. 31 Prozent der Befragten gaben an, dem Rundfunk zu vertrauen, wie aus einer aktuellen Umfrage des Schweizer Meinungsforschungsinstituts „Media Tenor“ hervorgeht, die der Welt vorliegt. Auch die Bundesregierung kommt in der Umfrage schlecht weg – nur 17 Prozent der Befragten gaben an, ihr zu vertrauen.
Das größte Vertrauen schenken die Bürger der Polizei – 46 Prozent gaben an, dieser Institution zu vertrauen. Darauf folgt die Justiz mit 40 Prozent Vertrauen und Hochschulen und Universitäten mit 39 Prozent. Die Bundeswehr halten 30 Prozent der Bürger für vertrauenswürdig. Jeder Vierte (25 Prozent) vertraut der EU.
Nicht nur der Rundfunk schneidet schwach ab
Elf Prozent gaben an, zu keiner Institution Vertrauen zu haben. Auf die Kirchen vertrauen zehn Prozent der Bürger. Der Rentenversicherung trauen insgesamt 17 Prozent der Deutschen.
Die Zustimmungswerte zu den abgefragten Institutionen unterscheiden sich je nach Altersgruppe. Bei den 16- bis 29jährigen genießt etwa die EU mit 29 Prozent vergleichsweise hohes Vertrauen, bei über 60jährigen liegt das Vertrauen in Brüssel lediglich bei 23 Prozent. Bei der Bundesregierung ist es andersherum: 15 Prozent der 16- bis 29jährigen vertrauen ihr, bei über 60jährigen sind es 19 Prozent.
Unions- und SPD-Wähler vertrauen der Polizei am meisten (62 Prozent der Unionswähler und 64 Prozent der SPD-Anhänger), Wähler der AfD sind hier am kritischsten: nur 26 Prozent äußerten Vertrauen in die Sicherheitsbehörden.
Schlechte Stimmung beim Thema Migration
Etwa jeder Fünfte (21 Prozent) sieht die innere Sicherheit auf gutem Weg. 19 Prozent der Befragten gaben an, eine positive Entwicklung bei der Migrationspolitik wahrzunehmen.
Für die Studie „Zukunftsindex Deutschland“ wurden vom 1. bis zum 22. August dieses Jahres insgesamt 3.025 Personen ab 16 Jahren bundesweit telefonisch befragt, damit gilt die Erhebung als repräsentativ. (st)